Bei den Strauchbeeren können die Schweizer dieses Jahr aus dem Vollen schöpfen, wie Martin Egger (r), Produktspezialist beim Thurgauer Handelsunternehmen Tobi Seeobst AG, uns mitteilt. "Witterungsbedingt wird im gesamten Strauchbeerenbereich eine sehr gute Ernte erwartet. Nach zwei Jahren Pandemie werden dieses Jahr wieder viele Schweizer ihre Sommerferien im Ausland verbringen. Entsprechend erwarte ich während dieser Zeit eine eher schwächere Nachfrage und es wird eine Herausforderung sein, alle Ware am Markt zu platzieren."
Blaubeeren am Strauch und abgepackte Himbeeren
Die Ernte startete dieses Jahr sehr früh. "Mehrere Produzenten haben mir bereits erzählt, dass sie um die Jahreszeit noch nie zuvor so viel Ware ernten konnten." Trotz guter Versorgung und steigender Produktionskosten seien die Notierungen bisher kostendeckend bis zufriedenstellend gewesen, heißt es weiter.
Heimatfrische Erdbeeren in der Schale
Schweizer Strauchbeeren im Aufwind
Sowohl der Anbau als auch der Konsum von Schweizer Strauchbeeren habe in den zurückliegenden Jahren einen rasanten Zuwachs verzeichnet, beobachtet Egger. "Schweizer Beeren liegen offensichtlich im Trend und es wird jedes Jahr mehr Volumen platziert. Erdbeeren sind in den letzten Jahren in etwa konstant geblieben, bei den Strauchbeeren sehe ich hingegen ein interessantes Wachstumspotenzial, gerade bei den Heidelbeeren. Was ebenfalls mitspielt, ist der starke Fokus der führenden LEH-Ketten auf Schweizer Früchte sowie der Grenzschutz, der sich - außer Heidel- und Stachelbeeren - auf das gesamte Strauchbeerensortiment bezieht."
Auch Johannisbeeren und Brombeeren erfreuen sich steigender Beliebtheit.
Heidelbeeren sowie Johannisbeeren werden mengenmäßig überwiegend in der Ostschweiz kultiviert, Erdbeeren und Himbeeren wachsen und gedeihen hingegen schweizweit, fährt Egger fort. Durch die minimale Präsenz von Importware und das jährlich wachsende Volumen könne das Schweizer Beerenobst mittlerweile bis in den Oktober hinein vermarktet werden. Große Unterschiede in der Warenabnahme zwischen den führenden LEH-Ketten seien dabei nicht zu spüren. Egger: "Jeder ist bestrebt, so lange wie möglich inländische Ware anzubieten, vorzüglich aus der Region und in entsprechender, umweltfreundlicher Verpackung."
Pflückreife Brombeeren am Strauch
Nachholbedarf bei Bio-Strauchbeeren
Seit nunmehr 14 Jahren beliefert die Tobi Seeobst AG ab ihrem Standort in Egnach den schweizweiten Lebensmitteleinzelhandel mit konventionellen sowie ökologischen Früchten aus heimischem Anbau. "Letzteres ist in der Kategorie Strauchbeeren noch eine Randerscheinung, obwohl sich Bio-Heidelbeeren und -Erdbeeren bereits gut etabliert haben", beobachtet Egger abschließend.
Himbeeren aus heimischem Anbau
Bilder: Sonnenhof Beeren / M.Müller
Weitere Informationen:
Martin Egger
Betriebsleiter Egnach / Verkauf Beeren
Tobi Seeobst AG
Tel. +41 71 474 70 21
[email protected]
www.tobi-fruechte.ch