Der aktuelle Heidelbeermarkt ist durch Vielfalt und zahlreiche Herkünfte geprägt: "Die Versorgung aus Serbien und Rumänien nimmt nun rasch Fahrt auf, währenddessen treffen die letzten spanischen Partien sowie Ware aus Italien und Portugal auf den Markt. Seit der KW 25 können wir auch auf erste deutsche Tunnelware zurückgreifen und in wenigen Tagen erwarten wir ebenfalls die erste Freilandware der Sorte Duke. Abgerundet wird das Sortiment in etwa ein bis zwei Wochen mit den ersten Verladungen aus Polen", schildert Christiaan Koellreuter, Geschäftsführer des norddeutschen Handelsunternehmens Nordgemüse Krogmann, die aktuelle Versorgungslage.
Im Gegensatz zum Vorjahr schöpfe man in allen wichtigen Anbaugebieten Europas nun aus dem Vollen, fährt Koellreuter fort. "Wir rechnen in Deutschland mit einem Ernteplus von 15 bis 20 Prozent verglichen zum Vorjahr. Auch in Serbien, Rumänien und Polen sind die Ertragsprognosen besonders üppig bei voraussichtlich sehr guter Qualität. Nach aktuellen Vorzeichen geht man auch in Südafrika von einer überdurchschnittlichen Ernte aus, sodass man bis Jahresende mit einer guten Versorgungssituation rechnen kann." Zur Vermeidung von Überhängen werde man in enger Absprache mit dem LEH in diesem Jahr auch vermehrt größere Abpackgebinde - etwa 750 Gramm und 1 kg - am Markt platzieren, erwartet Koellreuter.
Christiaan Koellreuter, Wilhelm Krogmann und Klaus Schneider der Nordgemüse Krogmann GmbH & Co KG am Gemeinschaftsstand vom Gemüsering auf der diesjährigen Fruit Logistica.
Notierungen geringfügig unter Vorjahresniveau
Der Saisonauftakt in Deutschland wird durch eine hohe Nachfrage geprägt. Koellreuter: "Qualitativ hochwertige Heidelbeeren sind besonders gefragt, da die Qualität der letzten spanischen Lieferungen unter anderem aufgrund der Hitze nicht so berauschend gewesen ist. Die spanische Saison dauert dieses Jahr allerdings erstaunlich lang, normalerweise ist die Versorgung mit spanischen Heidelbeeren bereits Ende Mai eher erschwert." Aus Serbien wird momentan hauptsächlich die Sorte Duke bezogen: "Der Löwenanteil der serbischen Erträge wird innerhalb von zwei Wochen auf den Markt gebracht, weshalb sie deren Preise in der Regel zwangsläufig vergünstigen müssen, um die Vermarktung entsprechend zu beschleunigen."
Generell seien die Notierungen in den letzten zwei Monaten gemäß Koellreuter eher schwach gewesen. "Nach Ostern hat es überwiegend Tiefstpreise gegeben, mittlerweile wurden die Preise einigermaßen angezogen, sodass wir uns nun leicht unter Vorjahresniveau befinden. Auch die Heidelbeererzeuger sehen sich mit steigenden Kosten konfrontiert, während die Handelspreis eher in die andere Richtung tendieren. Dies führt leider auch in Deutschland bereits beim ein oder anderen Heidelbeererzeuger zu Existenzängsten. Nicht zuletzt, weil deutsche Ware nach wie vor preislich zu wenig honoriert wird. Daher empfehlen wir dem Erzeuger seine Ware über mehrere Standbeine zu vermarkten - etwa 70 bis 80 Prozent über uns und 20 bis 30 Prozent über die Direktvermarktung - damit eine gesunde Abnahmestruktur entsteht."
Einblicke in die Heidelbeeraufbereitung / Bild: Nordgemüse Krogmann
Deutsche Heidelbeere im Aufwind
Ähnlich wie im europäischen Ausland sei die Frühsorte Duke nach wie vor die marktübliche Heidelbeere im deutschen Anbau. "In naher Zukunft sind aber auch andere Eigenschaften gefragt, etwa die Eignung für maschinelle Ernteverfahren. Für Spätsorten sehe ich hingegen weniger Wachstumspotenzial, da Polen in der zweiten Saisonhälfte zunehmend mit Mengen auf den Markt drückt. Normalerweise wird die deutsche Haupternte bis Mitte Oktober vermarktet, danach gibt es nur noch vereinzelt deutsche Ware."
Obwohl ihm keine konkreten Zahlen vorliegen, beobachtet Koellreuter steigendes Interesse an der Heidelbeere auf Erzeugerseite. "Auch Süddeutschland hat das Potenzial der Heidelbeererzeugung für sich erkannt und drückt nun immer prägnanter mit großen Mengen auf den Markt, was wir vor allem auf den Großmärkten spüren. Zum Glück verfügen wir ebenfalls über Anlagen im süddeutschen Raum, weshalb wir auch in diesem Segment bestens aufgestellt sind."
Ganzjährig Premium-Heidelbeeren
Darüber hinaus hat sich die Nordgemüse Krogmann mit der Premiummarke 'Die dicken Blauen' einen hohen Wiedererkennungswert im klassischen Großhandel erarbeiten können, fährt Koellreuter fort. "Wir sind heutzutage in der Lage unsere ausgewählten Abnehmer auf den Großmärkten ganzjährig mit hochwertigen Premium-Heidelbeeren - entweder lose oder in Pappschalen - zu bedienen. Preislich wird diese Premium-Qualität auch entsprechend vom Kunden honoriert."
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