Die Rainforest Alliance hat ihren Jahresbericht 2021 mit Zahlen und Fakten zu ihrem Zertifizierungsprogramm und anderen Initiativen zur Förderung einer nachhaltigeren Welt veröffentlicht. CEO Santiago Gowland betont darin die Bedeutung der Stabilisierung des globalen, durch Pandemie und Krisen weiter angeschlagenen Lebensmittelsystems und nennt die Chancen, die in der Zusammenarbeit eines internationalen Bündnisses aus FarmerInnen, Waldgemeinschaften, Unternehmen, Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Millionen von BürgerInnen liegen.
6 Millionen Hektar zertifizierte Anbaufläche – die Rainforest Alliance auf Erfolgskurs
Mit inzwischen 604 Beschäftigten in 33 Ländern setzte sich die Rainforest Alliance auch 2021 für den Schutz von Wäldern, Klima und Artenvielfalt sowie für die Rechte und bessere Lebensgrundlagen der Landbevölkerung in den verschiedensten Anbaugebieten ein. Die durch die Organisation zertifizierte landwirtschaftliche Nutzfläche misst heute über 6 Millionen Hektar. Mehr als 4 Millionen FarmerInnen und ArbeiterInnen finden dort Arbeit. Mit dem Rainforest Alliance- oder UTZ-Siegel zertifizierte Produkte sind inzwischen in mehr als 175 Ländern erhältlich. Die größten Zertifizierungsprogramme betreffen die Rohstoffe Kakao, Kaffee und Tee sowie Bananen. Hier einige Highlights aus den Projekten des vergangenen Jahres:
Maßnahmen zur Verbesserung der Banana Value Chain
Im vergangenen Jahr unterstützte die Rainforst Alliance wie schon 2020 45 zertifizierte Betriebe und 52 nicht-zertifizierte Bananenplantagen in Ecuador and Guatemala mit ihrer Initiative zu Verbesserung der Banana Value Chain. Die Hilfe bestand u.a. aus Schulungen für 2.400 Frauen und Jugendliche zu Themen wie Risiko- und Katastrophenvorsorge, Umweltbildung, häusliche Hygiene und Entsorgung, Geschlechtergerechtigkeit, Unternehmertum, Entwicklung von Businessplänen oder Zugang zu Mikrofinanzierung. Weltweit arbeiteten über 192.000 FarmerInnen in 20 Ländern auf einer Gesamtanbaufläche von über 185.000 Hektar im Bananensektor unter Rainforest Alliance-Zertifizierung.
„Das vergangene Jahr hat unsere Stärke und Widerstandskraft als Einzelne, als Team und als Allianz auf die Probe gestellt. Uns ist bewusst, dass unsere globalen Krisen einfach zu groß, zu komplex und zu vernetzt sind, um sie allein zu bewältigen. Das Jahr 2021 hat einmal mehr bewiesen, dass wir stärker sind, wenn wir uns als Bündnis zusammenschließen und uns für eine naturbasierte Wirtschaft einsetzen, die mit den Gemeinschaften zusammenarbeitet. Nur so lassen sich die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Systeme, von denen unser Leben abhängt, schützen, wiederherstellen und regenerieren“, so Santiago Gowland, CEO der Rainforest Alliance.
Fortschritte im Kampf für die Einhaltung von Menschenrechten und bei politischer Mitgestaltung
Auch im Kampf um Menschenrechte hat die Organisation im letzten Jahr neue Fortschritte erzielt – unter anderem dank des Ansatzes ‚Assess and Address‘ (deutsch: ‚Einschätzen und Ansprechen‘), der Teil des 2020 aktualisierten Zertifizierungsprogramms ist. Der Ansatz beschreibt eine ganzheitliche Methode zur Bekämpfung von Zwang- und Kinderarbeit, Gewalt am Arbeitsplatz und Belästigung.
Mit ihrer vielfältigen und globalen Allianz ist die Rainforest Alliance in der einzigartigen Position, die Politik und die Entscheidungsfindung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu beeinflussen. 2021 konnte die Organisation so große Fortschritte bei zwei wichtigen Gesetzen erzielen: bei der Verabschiedung des deutschen Lieferkettengesetzes und der Einbringung eines Vorschlags der Europäischen Union für eine Verordnung über entwaldungsfreie Produkte.
Weitere Informationen:
www.rainforest-alliance.org