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Wim van de Ree, Nedato, zur Flächenreduzierung bei niederländischen Speisekartoffeln:

"Ukraine-Krieg verstärkt nur die Faktoren, die bereits zum Flächenrückgang geführt haben"

"Der Krieg in der Ukraine verstärkt eigentlich nur die Faktoren, die schon vor einem Jahr zu einem Rückgang der niederländischen Kartoffelanbaufläche um sechs Prozent geführt haben", sagt Wim van de Ree, Geschäftsführer der Kartoffelkooperative Nedato, zur befürchteten Flächenreduzierung bei Speisekartoffeln. "Der Rückgang der Fläche begann im Frühjahr 2021. Seinerzeit reagierten die Kartoffelerzeuger heftig auf die Tatsache, dass sie nicht genug verdienten, um die gestiegenen Produktionskosten und die höheren Risiken wie Trockenheit, Hitze und Nässe zu decken. Im Dezember 2020 und Januar 2021 sanken die Vertragspreise für Industriekartoffeln ein weiteres Mal, und diese Entwicklung wurde von den Erzeugern nicht mehr akzeptiert. Die Verteilung der Gewinnspannen in der Kette war erheblich verzerrt."


Nedato-Chef Wim van de Ree

Nicht nur Dieselöl, sondern auch die Preise für Maschinen und Maschinenteile, Pflanzenschutzmittel und Keimhemmer – insbesondere nach dem Verbot von CIPC ab 2020 – sind seit Ausbruch der Corona-Pandemie ständig gestiegen. Konfrontiert mit sinkenden Vertragspreisen beschlossen die nordwesteuropäischen Erzeuger, weniger Kartoffeln zu setzen. Die rund 27 Millionen Tonnen reduzierten sich im Jahr 2021 um sechs Prozent.

In Nordfrankreich entschied man sich für Winterweizen
"Ein zweiter Preisanstieg erfolgte, als sich die Wirtschaft ab August 2021 erholte und die Nachfrage in allen Branchen anstieg. Es gab einen weltweiten Bedarf an Transportmitteln und Energie, aber die Knappheit auf diesen Märkten trieb die Preise in die Höhe, sodass alle Arten von Rohstoffen wieder teurer wurden. Zu diesem Zeitpunkt, also im September/Oktober, konnten sich die Landwirte noch für die Aussaat von Winterweizen entscheiden, anstatt ihre Felder für den Kartoffelanbau zu erhalten. Vor allem in Nordfrankreich sahen seinerzeit viele Kartoffelanbauer mehr Nutzen im Weizen."

Pommes-Frites-Unternehmen erhöhen Vertragspreise
Dies hatte zur Folge, dass die Kartoffelanbaufläche für 2022 unter Druck geriet, zusätzlich zum Rückgang des Vorjahres. "Die Manager der Pommes-Frites-Unternehmen begannen, sich Sorgen über die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu machen. Das war neu für sie, denn seit Jahren gab es eigentlich immer ein Überangebot. Sie beschlossen, die Vertragspreise anzuheben, um die Erzeuger zum Kartoffelanbau zu bewegen. Da ging es plötzlich um drei bis vier Cent, was einer Steigerung von etwa 20 bis 25 Prozent entspricht. Das kann man wohl als historisch bezeichnen."

Der Plan habe gemäß Van de Ree einigermaßen gut funktioniert. "Viele Erzeuger waren bereit, zu diesen Preisen Speisekartoffeln zu setzen, wenn auch nicht mit großer Begeisterung. Doch dann fiel Russland in die Ukraine ein. Der Dieselpreis stieg auf 2,60 Euro pro Liter, und für Düngemittel musste man um das Vielfache bezahlen. Der anfängliche Anstieg der Vertragspreise passte nicht mehr zu der neuen Situation, die Erzeuger konnten sich noch rechtzeitig für Sommergetreide oder Mais anstelle von Kartoffeln entscheiden. Einige Erzeuger haben diesen Schritt dann auch getan."

Lesen Sie das vollständige Interview im neulich erschienen Sonderheft 'Primeur'.

Weitere Informationen:
www.nedato.com