Die deutsche Beerensaison nimmt momentan rasch Fahrt auf. "Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren sind bereits im vollen Umfang erhältlich, ab dieser Woche treffen auch die ersten regionalen Treibhausheidelbeeren auf den Markt", kommentiert Christian Fischermann, Geschäftsführer der Wolf GmbH und spezialisierter Beerenhändler am Kölner Großmarkt.
"Aus mehreren Gründen hat sich die diesjährige Erdbeersaison recht schleppend entwickelt", so Frischermann. Die Vermarktung des deutschen Bleichspargels kam dem Fachgroßhändler zufolge hingegen relativ früh in Schwung: "Anfang April war der Spargel bereits in marktrelevanten Mengen verfügbar. Das Erntefenster umfasst etwa sieben bis acht Wochen, weshalb wir mit einem frühzeitigen Saisonausklang direkt nach Pfingsten rechnen müssen." Traditionell wird der letzte deutsche Spargel am Johannistag, den 24. Juni, vermarktet.
Christian Fischermann beim Großmarktbesuch von FreshPlaza im Jahr 2019
Erfreuliche Nachfrage und Preisbildung
Währenddessen könne man nun vermehrt auf deutsche Beerenfrüchte zugreifen, beobachtet Fischermann. "Trotz hoher Energiepreise ist das Angebot an Treibhaus- und Tunnelware recht zufriedenstellend, gleiches gilt für die Nachfrage und das aktuelle Preisniveau. Nur die Treibhauserdbeeren sind am Anfang viel zu teuer gewesen und dann später in der Saison wiederum zu billig, weil es Übermengen gegeben hat. Mittlerweile sind wir aber komplett auf Tunnel- und Freilandware umgestiegen."
Das Vollsortiment an regionalen Beeren enthält ebenfalls die 'kleineren' Sorten, etwa Johannis- und Brombeeren, wenn möglich aus hiesigen Obstanlagen oder dem naheliegenden Grenzgebiet. "Die Johannisbeere ist eine sehr kleine Produktgruppe und relativ schwer zu vermarkten. Diese Beerensorte findet vor allem in der Gastronomie sowie bei ausgewählten Abnehmern guten Anklang. Preislich entwickelt sie sich dieses Jahr recht gut", schildert Fischermann. Bei den Brom- und Himbeeren liege das Preisniveau etwa auf Vorjahresniveau, fügt er hinzu.
Naschobst liegt im Trend
Seit nunmehr 50 Jahren ist die Wolf GmbH am Kölner Großmarkt beheimatet. Über die Jahre hinweg hat sich der klassische Großhandelsbetrieb zur Anlaufstelle für regionales Weichobst entwickeln können. Enge Beziehungen mit den hiesigen Produzenten und die lückenlose Qualität seien nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg, verrät Fischermann. "Das Geschäft mit Beeren ist sehr ungewiss, denn nicht selten schwanken die Preise tagtäglich. Gestern lagen die Erdbeeren bei 2,00 Euro/kg, heute sind wir bei fast 3,00 Euro/kg."
Währenddessen liege 'Naschobst' offensichtlich im Trend: "Alles was aus der Hand gegessen werden kann und dem Trend hin zur gesunden, bewussten Ernährung entspricht, erfreut sich steigender Beliebtheit. Davon profitieren insbesondere die Beerenfrüchte", weist Fischermann auf das Vermarktungspotenzial dieses Produktsegmentes hin.
Produktvielfalt in Bedrängnis
Als Alteingesessener schaut auch Fischermann allerdings mit Sorge auf die schleppenden Standortverhandlungen rundum den Kölner Großmarkt und spricht von der 'Interessenlosigkeit' der Stadt. "Der Verbraucher ist aus meiner Sicht letzten Endes das größte Opfer, weil man eben nicht alles im Supermarkt kaufen kann und die Produktvielfalt durch die eventuelle Schließung des Großmarktes in Bedrängnis käme. Tagtäglich kommen unsere Kunden im 100 km-Radius zum Großmarkt: Das heißt, nicht nur die Stadt Köln ist für die Frischeversorgung vom Großmarkt abhängig, sondern auch der gesamte Großraum."
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Christian Fischermann
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