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Gerard van de Wijdeven, Dohme-Gruppe:

"Absatz von braunen Bio-Champignons seit März um 20% gesunken"

Bio-Pilze erfreuten sich seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 steigender Beliebtheit. "Insgesamt haben wir eine Absatzsteigerung von rund 15 Prozent verzeichnet", sagt Gerard van de Wijdeven, Verkaufsleiter des Nauener Pilzkonzerns Max Dohme. "Normalerweise befindet sich der Pilzsektor ab Mai-Juni in saisonüblicher Sommerflaute, in diesem Jahr ging der Absatz dennoch bereits ab März rapide zurück."

Seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 haben zahlreiche Unternehmen in ganz Europa mit der Herstellung von Biokompost begonnen, sagt Van de Wijdeven. "Dies führte europaweit zu einem höheren Produktionsvolumen, insbesondere bei braunen Bio-Pilzen. Neben Skandinavien, Deutschland und der Schweiz hat sich auch Frankreich sehr stark entwickelt, was sich in verschiedenen Kapazitätserweiterungen einzelner Zuchtbetriebe widerspiegelt."


Carla und Gerard van de Wijdeven auf der BioFach 2020

Die Kriegssituation in der Ukraine habe das höherpreisige Segment besonders hart getroffen, fährt Van de Wijdeven fort. "Bei den weißen Bio-Pilzen ist der Umsatzrückgang noch einigermaßen überschaubar, bei den braunen Bio-Pilzen sprechen wir hingegen von einem Minus von rund 20 Prozent seit März." Währenddessen bleibe der Absatz von konventionellen Champignons relativ stabil. "Dies ist durchaus auch auf den Preis zurückzuführen: Denn die Notierungen befinden sich generell im Aufwärtstrend, während die Kaufkraft spürbar gesunken ist. Diese Entwicklung macht vor allem dem Bio-Abverkauf einen Strich durch die Rechnung."

Bio mittelfristig auf dem Vormarsch
Mittel- bis längerfristig sieht Van de Wijdeven der Zukunft für Bio-Pilze allerdings zuversichtlich entgegen. "Die Champignonzucht der Firma Dohme tendiert schrittweise in Richtung Bio, nicht umsonst haben wir unsere Produktionskapazitäten im vergangenen Jahr erheblich erweitert. Bio und Regionalität gehen dabei Hand in Hand, denn unsere Rohstoffe werden hauptsächlich im umliegenden, ostdeutschen Raum bezogen. Somit versuchen wir die Transportwege möglichst kurz zu halten und die CO2-Bilanz entsprechend zu optimieren. Das sind alles Faktoren, denen wir als moderner Pilzvermarkter Rechnung tragen müssen."

Auch im Bio-Segment sei heutzutage ein Trend zu größeren Verpackungen zu beobachten. Van de Wijdeven: "Anstatt 175 Gramm tendiert der Markt nach und nach in Richtung 250 und sogar 400 Gramm-Gebinde, was wiederum auf einen steigenden Bio-Konsum hinweist." Seitens der Produktion schreitet die Automatisierung der Pilzzucht zusehends voran. "Vielerorts werden Zuchtpilze bereits halb- oder vollautomatisch sortiert, auch wir arbeiten am Puls der Zeit an der Mechanisierung sämtlicher Betriebsabläufe. Dies ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels sowie des steigenden Mindestlohns auch zwingend erforderlich, da die Produktion zusehends teurer wird. Während aktuell im Schnitt etwa 30 kg pro Stunde pro Zelle gepflückt werden, wollen wir mittels Mechanisierung den Ertrag pro Stunde in wenigen Jahren auf 60 kg erhöhen, die dann anschließend auch vollautomatisch ins Kühlhaus transportiert werden müssen. Das ist aber momentan alles noch Zukunftsmusik."



Wettbewerb im Pilzregal
Absatzseitig rücken Pilzexoten aus heimischer Zucht, etwa Kräuterseitlinge und Shiitake, immer mehr in den Fokus des Verbrauchers. "In der Summe steigt der Konsum dieser Exoten, insbesondere im Bio-Bereich, jährlich sprunghaft an, im Vergleich zu Champignons handelt es sich dennoch um einen minimalen Marktanteil. Daher sehe ich längerfristig keine Bedrohung für Bio-Champignons. Im Gegenteil: Auch wir vermarkten Bio-Edelpilze, die wir andernorts zukaufen. Pilzmischungen mit Champignons sowie Edelpilzen werden im benachbarten Ausland - etwa in der Schweiz und Dänemark - bereits vermehrt angeboten, sowohl in konventioneller als auch biologischer Form. Deutschland hinkt in der Hinsicht allerdings noch ein wenig hinterher."

Weitere Informationen:
Gerard van de Wijdeven
Max F. Dohme Bio-Champignon
Börnicker Straße 1 A 
14641 Nauen/OT Tietzow
Fon: +49 33230 2072 36 
Fax: +49 33230 2072 37 
g.vandewijdeven@dohmepilze.de 
www.dohmepilze.de