Der Bayer-Konzern hat das Geschäftsjahr 2021 operativ und strategisch erfolgreich gemeistert. „Wir haben viel erreicht, und es gibt viele gute Nachrichten zu unserer operativen Entwicklung, unserer Innovationskraft, unserer Nachhaltigkeit. Bayer ist auf dem richtigen Weg“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Freitag bei der virtuellen Hauptversammlung in Leverkusen. Ins Jahr 2022 sei Bayer zudem sehr erfolgreich gestartet. „Gerade im Agrargeschäft sehen wir ein deutlich positiveres Marktumfeld als in den vergangenen Jahren“, so Baumann. „Wir sehen uns in der strategischen Ausrichtung unseres Unternehmens bestätigt. Auch mit Blick auf unsere gesellschaftliche Relevanz. Auf Bayer wird Verlass sein, um die globale Nahrungsversorgung zu unterstützen. Wir folgen unserer Vision ‚Health for all, Hunger for none‘. Und wir sind auch unter diesen schwierigen Umständen in der Lage, unser Geschäft erfolgreich zu führen“, sagte er mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
Für 2021 hatte Bayer ursprünglich ein Jahr des Übergangs angekündigt – übertraf dann aber die zweimal nach oben angepasste Konzernprognose. Der Umsatz erhöhte sich auf 44,1 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA war um 2,5 Prozent rückläufig und lag bei 11,2 Milliarden Euro.
„Nahrungssicherheit in vielen Ländern ist massiv bedroht“
Besorgt zeigte sich der Vorstandsvorsitzende angesichts der Folgen des Kriegs in der Ukraine. „Wir bei Bayer stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine.“ Deshalb helfe das Unternehmen etwa Geflüchteten und habe auf Bitten der ukrainischen Regierung sowohl Medikamente als auch Saatgut gespendet. Von einer funktionierenden Landwirtschaft dort hänge sehr viel ab. „Denn der Krieg in der Kornkammer Europas verschärft die ohnehin angespannte Situation bei der weltweiten Nahrungsversorgung.“ Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen beziehe aus der Ukraine normalerweise etwa die Hälfte der Nahrung, die es an die Ärmsten der Armen verteile.
„Schon jetzt ist klar, dass dieser Krieg auch außerhalb der Kampfgebiete unzählige Opfer fordern wird. Die Nahrungssicherheit in vielen Ländern ist massiv bedroht, gerade in der arabischen Welt und in weiten Teilen Afrikas. In vielen Ländern werden die Lebensmittel deutlich teurer. Das sehen wir heute schon. Noch schlimmer ist die Situation aber in den Ländern, in denen sich Menschen buchstäblich das täglich Brot nicht mehr leisten können, wenn sich die Preise verdoppeln“, sagte Baumann und betonte: „Als ein weltweit führendes Agrarunternehmen tragen wir hier eine besondere Verantwortung, der wir gerecht werden wollen.“
Dabei spiele Bayer erstens eine wichtige Rolle bei der kurzfristigen Nahrungsversorgung in den betroffenen Regionen. Beispielsweise werde rund die Hälfte der Getreideernte Kenias mit Bayer-Produkten gesichert. Zweitens lege das Unternehmen sein Augenmerk darauf, die globalen Lieferketten im Agrarsektor aufrechtzuerhalten. Und drittens unterstütze es die so wichtige Rolle von Kleinbauern für die Welternährung, die in vielen Entwicklungsländern für etwa 80 Prozent der verfügbaren Lebensmittel sorgten. „Wir konzentrieren uns seit 2019 als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie explizit auf diese Kundengruppe und erreichen inzwischen 50 Millionen Kleinbauern weltweit.“
„Wir schauen optimistisch in die Zukunft“
„Langfristig brauchen wir mehr Innovationen in der Landwirtschaft, um den erheblichen Bedarf an Produktivität und Nachhaltigkeit zusammenzubringen“, richtete Baumann den Blick nach vorne. Zu den Perspektiven des Konzerns sagte er dabei: „Wir schauen optimistisch in die Zukunft. Und wir investieren in die Zukunft.“ In diesem Zusammenhang hob er die Erfolgsgeschichte von Leaps by Bayer hervor. Die Einheit habe seit ihrer Gründung 2015 mehr als 1,3 Milliarden Euro in rund 50 Biotech-Firmen investiert, um auf Technologien zu setzen, die das Potenzial haben für wirklich grundlegenden Fortschritt im Leben der Menschen. In den kommenden drei Jahren werde Leaps by Bayer die gleiche Summe in solch visionäre Forschung mit Blick auf die großen Fragen für Gesundheit und Landwirtschaft investieren wie zuvor in sieben Jahren. „Wir machen das, um auch künftig zu wachsen und eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen“, so der Vorstandsvorsitzende. „Natürlich ist das auch mit Unsicherheiten verbunden, und es braucht einen langen Atem. Gerade unsere Aufstellung in drei Geschäften erlaubt uns diesen langen Atem.“
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