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Sustainabilty Manager Niklas Witte von Hamburg Süd:

"Um den gesamten End-to-End-Prozess für unsere Kunden gewährleisten zu können, bauen wir unser Luftfrachtgeschäft aus"

Seit rund 150 Jahren zählt die Reederei Hamburg Süd A/S zur festen Größe in der internationalen Containerschifffahrt und kann zusätzlich zum klassischen Reedereigeschäft seit neuestem auch End-to-end-Logistiklösungen und sogar auch Luftfracht anbieten. Niklas Witte, Sustainability Manager von Hamburg Süd, sprach mit uns über die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens sowie Herausforderungen für die Logistikbranche in diesem Bereich. 


Niklas Witte. Foto: Hamburg Süd

Seetransport weiterhin am nachhaltigsten 
"Der Seetransport ist nach wie vor die nachhaltigste Methode, um Waren zu liefern. Um jedoch den gesamten End-to-End-Prozess für unsere Kunden gewährleisten zu können, bauen wir die Angebotspalette unserer Logistikprodukte bis hin zum Luftfrachtangebot für unsere Kunden aus. Das heißt, dass wir den gesamten Weg von der Fabrik bis hin zum Endkunden abdecken können. Dabei haben wir uns als Ziel gesetzt, nicht nur die CO2-Emissionen unserer Schiffe drastisch zu senken, sondern bis 2030 auch ein Drittel unserer Luftfracht mit nachhaltigen Kraftstoffen durchzuführen. Die Flugbranche steckt, was alternative Kraftstoffe betrifft, noch in den Kinderschuhen. Aber mit dem sogenannten Sustainable Aviation Fuel sind wir auf einem guten Weg", sagt Witte. 

Verschiedene Ambitionen, unterschiedliche Geschwindigkeiten
Doch wie kann ein solch international verzweigtes und agierendes Unternehmen diese Ziele umsetzen? "Die wenigsten Länder auf der Welt stellen uns Steine in den Weg, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Es bestehen einfach schlichtweg unterschiedlich ambitionierte Ziele. Die EU etwa möchte bis 2050 klimaneutral sein, während z.B. Indien dieses Ziel auf 2070 verlegt hat. Alle sind auf dem gleichen Weg, nur mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Eine Tatsache, die wir auch in unserer täglichen Arbeit beobachten können", stellt Witte fest. Als ein zukunftsweisendes Beispiel erwähnt er hierbei den Green-Shipping-Korridor zwischen Shanghai und Los Angeles. "Auch wenn China in der öffentlichen Wahrnehmung manchen Zielen etwas hinterherzuhinken scheint, sind sie in diesem Bereich aber klarer Vorreiter."


Foto: Hamburg Süd

Erstes Schiff mit grünem Methanol 2023
Die Schifffahrtsbranche emittiert aktuell rund 1,2 Gigatonnen an Treibhausgasen pro Jahr, was dem Gesamtausstoß von Deutschland, Frankreich und Großbritannien entspricht. Wenn die Branche nichts tun würde, würden diese Emissionen bis 2050 um zirka 20% steigen. Die Branche macht heute global etwa 3% der globalen Treibhausgas-Emissionen aus, ohne die Reduzierungspläne wären es bis 2050 bereits 8%.

"Wenn das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden soll, muss in der internationalen Schifffahrt bis 2030 45% der Treibhausgase reduziert und bis 2050 idealerweise Netto-Null-Emissionen erreicht werden, haben Wissenschaftler errechnet. Die aktuelle Schwierigkeit liegt aber gerade darin, das 2030-Ziel zu erreichen. In den kommenden acht Jahren geht es also darum, die optimale Technologie dafür zu entwickeln, weil es danach nur noch darum geht, die Technik entsprechend zu skalieren," so Witte. 

"Daher hat Maersk – und damit auch Hamburg Süd als Teil der Gruppe – seine Ambitionen entsprechend beschleunigt. Unsere ursprüngliche Idee war, bis 2030 das erste mit grünem Methanol betriebene Schiff im Wasser zu haben. Dieses Ziel haben wir um sieben Jahre beschleunigt und können das bereits 2023 anbieten." Die wissenschaftlichen Erkenntnisse spiegelten sich jedoch noch nicht in den Zielen der IMO (kurz für International Maritime Organization) wider. So finde sich bei der IMO aktuell etwa kein Netto-Null-Ziel bis 2050. Hamburg Süd, zusammen mit Maersk, möchte daher mit gutem Beispiel voranschreiten. 

"Wir sehen jedoch auch, dass viele Partner mitziehen. Wir wollen ja bereits 2040 Treibhausgas-neutral sein. Unser Ziel ist es daher, dass wir bis 2030 die Emissionsintensität in der Schifffahrt um 50% reduzieren, im Bereich der Terminals sollen diese um 70% reduziert werden. Unsere Lagerhallen sogar bis 90%. Für dieses Jahr planen wir bereits das erste komplett klimaneutrale Lagerhaus zu haben", betont Witte.  


Foto: Hamburg Süd

Biokraftstoff statt Off-Setting oder LNG
Bei der Seefracht werde Hamburg Süd statt auf Off-Setting oder LNG (liquefied natural gas; Flüssigerdgas) stärker auf den Einsatz von Biokraftstoff setzen. Denn Off-Setting würde Witte zufolge das Problem nicht an der Quelle adressieren, sondern Emissionen lediglich kompensieren. Viele würden zwar in LNG investieren, jedoch möchte das Unternehmen auch fossile Brennstoffe selbst als Übergangslösung nicht in Betracht ziehen. "Selbstverständlich gibt es aber nicht nur eine Lösung, um die Ziele zu erreichen. Auch in Zukunft brauchen wir einen nachhaltigen und diversen Kraftstoffmix." 

"Um die Wende zu schaffen, kann man nicht alleine agieren, auch nicht als großes Unternehmen. Natürlich ist es für kleinere Reedereien und Logistiker schwieriger, diese Ziele zu erreichen. Aber auch wir sind selbstverständlich auf Kollaborationen mit anderen Unternehmen angewiesen." So beteiligte sich Hamburg Süd / Maersk etwa auch an der Race to Zero Kampagne. "Wir brauchen jeden, der mitwirken kann, um diese Lösungen voranzutreiben. Daher ist es auch wichtig, dass sich die kleinen Player auf dem Markt daran beteiligen, denn je mehr mitziehen, umso höher wird auch der Druck zu handeln." 

"Wir haben 13 neue Methanolschiffe im Wert von über 2 Milliarden USD bestellt. Das hat natürlich eine Signalwirkung nach außen." Allein die Schifffahrt weniger treibhausgasintensiv zu betreiben reiche aber nicht, sondern das gesamte Unternehmen müsse treibhausgas-neutral sein. Das zeichne sich auch bei den Kunden von Hamburg Süd ab, von denen sich immer mehr für eine Klima-Neutralität einsetzen würden, so Witte.


Foto: Hamburg Süd

"Tatsächlich beobachten wir in den letzten Jahren einen signifikanten Wachstum unserer Kunden, die sich für weniger Treibhausgase und nachhaltige Logistik einsetzen. Wir freuen uns sehr diesen Weg gemeinsam gehen zu dürfen und gemeinsam 100% grüne Logistikketten zu erarbeiten‘‘, sagt Witte abschließend. 

Weitere Informationen:
Niklas Witte
Hamburg Süd A/S & Co KG
Rödingsmarkt 16
20459 Hamburg
+49 40 37050
+49 40 37052400
central@hamburgsud.com 
https://www.hamburgsud.com/de/