Während es vor einigen Wochen noch Lieferengpässe bei den Trauben aus Südafrika gab, so kann Murat Günes, der für den Einkauf bei der Westfalen Frischedient GmbH aus Hamm zuständig ist, nun auf eine positivere Entwicklung blicken. "Die Nachfrage für Trauben aus Südafrika ist gerade sehr hoch, was natürlich auch daran liegt, dass es keine anderen Trauben momentan zu erwerben gibt. Aktuell bekommen wir auch zufriedenstellende Mengen. Gleichzeitig sind die Preise bei allen Überseewaren teilweise bis zu 70-80% gestiegen. Aktuell müssen wir unsere Preise um 7-10% erhöhen", sagt Günes.
Hohe Nachfrage nach Verpackungen
Westfalen Frischdienst bietet als Vollsortimenter zusätzlich zu Obst und Gemüse auch Konserven, Backwaren, Trockenfrüchte und nicht zuletzt auch Verpackungen an. Gerade bei letzteren Produkt sei die größte Nachfrage zu verzeichnen. "Bei Verpackungen, insbesondere bei Kartonagen und Papierprodukten ist die Nachfrage auffällig gestiegen, weil momentan einfach zu wenig vorhanden ist", stellt Günes fest. Die Verpackungen bezieht Günes über verschiedene Importeure unter anderem aus Belgien, der Türkei und China.
Preisanstieg von 150-200%
Vor allem bei Rohstoffen wie Aluminium, Styropor, Cellulose und Papier sei ein deutlicher Preisanstieg zu sehen, insbesondere aus China. Lieferengpässe und gestiegene Fracht- und Transportkosten hätten zudem den chinesischen Verpackungsmarkt stark geschwächt; wovon die Türkei wiederum kaum betroffen sei. "Die Türkei hat sich relativ schnell auf den Verkauf von Verpackungen eingestellt und kauft viele Rohstoffe zu. Doch sowohl bei der Ware aus der Türkei als auch aus China hat es im letzten Jahr mehrere Preiserhöhungen gegeben. Es sieht auch nicht danach aus, als ob dieser Anstieg in diesem Jahr noch aufhören wird", resümiert Günes.
Große Preisverhandlungen gäbe es bei diesem Produkt nicht, da man froh sei, wenn man überhaupt Waren bekäme." Die Preise sind explodiert. Mittlerweile warten wir mehrere Wochen auf bestimmte Waren, die wir zuvor noch innerhalb von wenigen Tagen erhalten haben."
Umstrukturierung während Corona
Durch die Coronazeit hindurch strukturierte sich die Westfalen Frischedienst GmbH grundlegend um. "Zuvor belieferten wir einige Großmarkthändler und bezogen 80% unserer Einnahmen über die Gastronomie. Corona hat uns aber gezeigt, dass wir entsprechend umdisponieren müssen, um am Markt mithalten zu können." Das Unternehmen hatte 2021 einen Umsatzplus von 28% und rechnet in diesem Jahr mit einem Plus von 30-35%.
"Wenn man heutzutage nicht flexibel ist, hat man sehr schnell das Nachsehen. Es ist ein sehr schnelles und dynamisches Geschäft. Da wir uns entsprechend angepasst haben, hatten wir bisher in jedem Jahr steigende Umsätze.“ Die Lockdowns habe das Familienunternehmen als Herausforderung, aber auch als Chance gesehen, um sich weiterzuentwickeln.
Zu Günes' Kunden zählen verschiedene Gastro-Betriebe, Eisdielen, Schulkantinen, der Lebensmitteleinzelhandel, Großmärkte, etc. hauptsächlich aus Nordrhein-Westfalen. Allerdings konnte er auch vereinzelt Geschäfte in Hamburg und München beliefern. Aktuell ist Günes in Verhandlungen mit einem Importeur aus der Türkei, von dem er vorerst verpackte Backwaren beziehen wird und in Zukunft auch Obst und Gemüseprodukte importieren kann.
Weitere Informationen:Murat Günes
Westfalen Frischdienst GmbH
Gallberger Weg 35
59063 Hamm
Fon +49 (2381) 904 99-10
Mail: [email protected]
Web: www.westfalenfrischdienst.de