Der Königliche Erlass über Verpackungen und Verpackungsabfälle des Ministeriums für ökologischen Umstellung zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen der Verpackungsproduktion und der Abfallwirtschaft zu reduzieren. Das Gesetz sieht vor, dass bis 2030 alle Verpackungen auf dem Markt zu 100% recycelbar und nach Möglichkeit wiederverwendbar sind.
„Der Beginn der Umstellung ist ab Januar 2023 verpflichtend, wenn wir das Ziel bis 2030 erreichen wollen“, erklärte Antonio Jesús Pérez, ein Beerenproduzent aus La Teja, einem Gebiet zwischen Rociana, Almonte und Bonares. Er besitzt etwa 22 Hektar mit 800.000 Erdbeer- und 250.000 Himbeerpflanzen, d.h. eine durchschnittliche Plantage in der Provinz Huelva. Rund 215.000 Euro gibt er jährlich für Verpackungen aus, von denen derzeit 40% aus Kunststoff bestehen.
„Wir haben jetzt ein doppeltes Problem. Sie fordern, dass wir von Plastik auf Karton umsteigen, während Karton durch Transportprobleme und die Energiekrise noch teurer wird. Letztlich haben wir es mit einer doppelten Preiserhöhung zu tun: Plastik wird teurer und die Alternative auch.“
Der Entwurf des königlichen Erlasses verbietet den Verkauf von Obst und Gemüse in Kunststoffverpackungen im spanischen Einzelhandel ab 2023. Dieses Verbot gilt jedoch nicht für Obst und Gemüse, das in Chargen von 1,5 Kilogramm oder mehr verpackt ist, und auch nicht für Obst und Gemüse, das beim losen Verkauf zu verderben droht.
„Einige Lieferanten beginnen bereits damit, nachhaltige Verpackungen in ihre Marketingpolitik aufzunehmen“, erklärt Antonio Jesús. „Wir haben zum Beispiel eine Premium-Linie mit einem Großhändler, der verlangt, dass alles in Karton und ohne Plastik verpackt ist. Es sind spezifische Anforderungen, die zusätzliche Kosten verursachen, aber sie zeigen uns, wohin wir uns in naher Zukunft entwickeln werden.“
Die Kostenerhöhung gilt auch für Anbauhilfen, wie zum Beispiel Tröpfchenbewässerungsanlagen. „Dieses Jahr habe ich 3.000 Euro mehr für Bewässerungsrohre ausgegeben und sie sind genau gleich“, klagt Antonio Jesús. Aufgrund der Transportkrise und der Gefahr von Engpässen ziehen es viele Anbieter vor, die Preise von Woche zu Woche anzugeben, anstatt für die gesamte Saison.
Francisco Alfaro von Pilonar Berries schätzt, dass sich die Kosten für die Verpackung in Zukunft verdreifachen werden. „1.000 Plastikverpackungen für 125 Gramm Heidelbeeren oder Himbeeren kosten 13 Euro, während 1.000 Kartonverpackungen bis zu 44 Euro kosten.“
Quelle: huelvainformacion.es