Mehrere Akteure des Kartoffelsektors, die auf dem Frischmarkt tätig sind, haben dem französischen Staat einen operativen und ehrgeizigen 'Plan zur völligen Abschaffung von Kunststoffverpackungen' für einem schrittweisen Ausstieg bei der Verwendung von Kunststoffverpackungen mit realistischem Zeitplan vorgelegt. Sie zeigten sich bezüglich der auferlegten Fristen, die das am Dienstag, 12. Oktober 2021 veröffentlichte Dekret zur Umsetzung von Artikel 77 des Anti-Abfall-Gesetzes für eine Kreislaufwirtschaft vorsieht, alarmiert, welches die Zwänge und Beschränkungen in der Branche nicht ausreichend berücksichtigt.
Bei verschiedenen Sitzungen in den letzten Monaten präsentierte das CNIPT seine Arbeit und die Zwänge, mit denen der Sektor besonders im Zusammenhang mit der Gesundheitskrise konfrontiert war. Letztere erforderte hohe Anstrengungen, um die französischen Verbraucher zu den bestmöglichen Bedingungen (Menge, Qualität und Preis) zu beliefern. Man konnte nicht auch noch an die Zukunft denken, sondern musste sich allein darauf konzentrieren.
Die Verordnung sieht eine vollständige Umsetzung bis zum 1. Januar 2022 vor und legt die Fristen fest, die erforderlich sind, um die einzelnen Phasen (80% und dann 100%) abzuschließen, damit nur noch 100% plastikfreie Verpackungen in den Regalen zu finden sind.
Die bereits bestellten und auf Lager befindlichen Kunststoffverpackungen können noch bis zu 6 Monate nach Beginn der Umsetzung des Dekrets verwendet werden. Aber diese Entscheidung bezüglich der wirtschaftlichen Gerechtigkeit wird die dramatische Situation der Branche nicht lösen.
Da das Geschäftsjahr 2021 bis 2022 bereits begonnen hat, bitten die Angehörigen der Branche die Regierung um einen realistischen Zeitplan und realistische Antragsfristen, um die bereits geernteten und verpackten Produkte bis zum Ende der aktuellen Saison, also bis zum 15. August 2022 die bereits auf Lager vorrätigen Verpackungen noch verbrauchen zu dürfen.
Für die Branche scheint es, als ob die französische Regierung die bereits erheblichen Anstrengungen bei der Forschung und Entwicklung alternativer Verpackungen nicht berücksichtigt hätte. Der Staat hat auch viele Einschränkungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, nicht beachtet: Investitionen, Kosten, Verfügbarkeit von Rohstoffen (Papier, Pappe, Holz, usw.), Lieferverzögerungen bei Herstellern und Installateuren von Verpackungsmaschinen, sowie die hohen Anforderungen zur Bedarfsdeckung im Kartoffel-, Obst- und Gemüsesektor.
Die französische Regierung hat durch ihren Landwirtschaftsminister Julien Denormandie u.a. folgendes erklären lassen: "Wir vertreten immer noch den Standpunkt: 'Kein Verbot ohne Alternativen'." Für viele Produkte hat die Branche innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen jedoch keine Alternative zu Kunststoffverpackungen und befindet sich somit in einer Sackgasse. Wie kann man die gesetzlichen Anforderungen für sämtliche Produkte unter 1,5 kg bis zum 1. Januar erfüllen?
Der Sektor möchte die französischen und europäischen Verbraucher weiterhin mit Qualitätsprodukten in ausreichender Menge und zum besten Preis beliefern. Verbraucher wünschen sich gesunde und schmackhafte Kartoffeln, die in einer ihrem Lebensstil angepassten und leicht transportierbaren, preiswerten Verpackung verkauft werden. Die Produkte sollten darin zur visuellen Beurteilung der Qualität gut sichtbar sein.
Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Bestimmungen des AGEC-Gesetzes, die große Veränderungen in den Verkaufsregalen mit sich bringen werden, die Verbraucher nicht vom Kauf ihres Lieblingsgemüses abbringen lassen. Die Konsequenzen könnten für diesen für die französische Ernährungssouveränität wesentlichen Sektor sehr weitreichend sein.
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