Asaja, Coag und UPA sind drei spanische Erzeugerverbände aus Almería. Sie alle aufgerufen, am 8. Oktober ihre Arbeit einzustellen und gemeinsam eine Protestaktion im Hafen von Almería zu organisieren. Sie fordern 'faire' Preise für ihre Produkte sowie die wirksame Einhaltung von Handelsabkommen zwischen der EU und Drittstaaten.
Der Präsident von Asaja Almeria, Antonio Navarro, betonte, dass die Erntekampagne in diesem Jahr mit 45% niedrigeren Preisen verglichen mit dem Vorjahr begonnen habe. "Bei diesen Preisen kann das für die hiesige Region so wichtige auf Familienbetrieben basierende Gartenbaumodell, wie wir es hier in Almería kennen, nicht mehr bestehen", betonte er.
"Die Erzeuger werden aufgrund der Handelsabkommen innerhalb weniger Jahre viele Probleme haben und in Schwierigkeiten geraten. Wir fordern nur die Einhaltung der Handelsabkommen. Wir haben zum Beispiel ein Handelsabkommen mit Marokko, aber es wird einfach nicht eingehalten."
Die Generalsekretärin der UPA Almería, Francisca Iglesias, sagt, die aktuellen Forderungen seien bereits im November 2019 gestellt worden. Die Situation habe sich aber zwischenzeitlich nur verschlechtert. Sie sprach vor allem über die Produktionskosten. "Die Stromkosten sind um 30 bis 35% gestiegen", sagte sie und fügte hinzu, dass die Wasserkosten um 10 bis 20% gestiegen seien.
"Die letzte Saison 2020/21 war von der Pandemie geprägt, aber sonst weitgehend normal, weil Europa und Spanien Produkte aus den eigenen Anbaugebieten bezogen und weniger nach Drittländern geschaut haben. Das ist in Almeria nun vor allem im Obst- und Gemüsesektor vorbei", argumentierte er.
Warum am Hafen von Almeria protestieren?
Der Generalsekretär von Coag Almería erklärte, dass der Protest in der Nähe des Hafens von Almería stattfinden werde, da Häfen das Tor für Produkte aus Drittländern seien. "Deshalb bedeutet die Hafenblockade eine Ablehnung von Importen aus Drittländern. Wir fordern, dass spanische Geschäftsleute diesen massiven Import von ein für alle Mal einstellen", sagte er.
"Wir können nicht auf einem Markt konkurrieren, der von aus dem Ausland importierten Produkten überschwemmt wird, wo Anbau und Produktion unter ganz anderen Bedingungen stattfindet als in unserem eigenen Land. Und Marokko liefert uns nicht einmal all diese Produkte. Es gibt Exporteure aus Europa, Spanien und sogar Almeria, die marokkanisches Obst und Gemüse auf unseren Markt bringen. Das wollen wir besser überwachen und kontrollieren, ob Handelssabkommen auch wirklich eingehalten werden", erklärte er.
Quelle: agrodiario.com