Häfen und zugehörige Logistiksysteme haben derzeit Schwierigkeiten, mit dem Handel Schritt zu halten, was zu Verzögerungen beim Be- und Entladen sowie Kapazitätsproblemen führt. Dies führt zu Frustration, da die Spediteure einerseits mit den Mengen an Fracht nicht Schritt halten können. Auf der anderen Seite werden Rekordgewinne erzielt.
Im Sommer erreichen Frachtraten und Hafenüberlastung weiterhin Rekordhöhen. Hafenschließungen durch Corona-Ausbrüche auf der Exportseite sowie Kapazitätsprobleme auf der Importseite tragen dazu bei, dass Schiffe in rekordverdächtigen Warteschlangen stecken bleiben. Schiffe kommen manchmal mit wochenlanger Verspätung in den geplanten Häfen an.
Allein Ende August warteten vor den Häfen von Los Angeles und Long Beach mehr als 40 Containerschiffe vor dem Hafen, um anzulegen. 90% der Schiffe, die Häfen anlaufen, mussten ankern und warten, bevor ein Liegeplatz frei wurde. Coronabedingte Störungen in großen chinesischen und vietnamesischen Häfen haben auch in diesem Teil der Welt zu langen Warteschlangen von Schiffen geführt. Auch Reedereien meiden bestimmte Häfen lieber in ihren Fahrplänen.
Bild: BIMCO, Alphaliner
Laut einem Artikel auf hellenicshippingnews.com ist die Kapazität im Fernost-Europa-Handel im vergangenen Jahr um 19,7% auf 5,25 Millionen TEU gestiegen, während die Kapazität im Fernost-Nordamerika-Handel um 30,6% gestiegen ist. Auch mit diesen zusätzlichen Schiffen haben Reedereien Mühe, ihre geplanten Abfahrten einzuhalten, was zu Annullierungen von Fahrten oder Hafenanläufen führt. Der Grund ist nicht so sehr eine fehlende Nachfrage, sondern Störungen in der Lieferkette und mangelndes Angebot.