Ungünstige Witterungsbedingungen mit Frost und starken Regenfällen während der Blüte und des Fruchtansatzes sind der Grund für den Gesamtrückgang der EU-Steinobsterzeugung im Wirtschaftsjahr (WJ) 2021/22. Nach Schätzungen der Branche dürfte die EU-Erzeugung von Pfirsichen und Nektarinen im Vergleich zum Vorjahr um 16,6% auf 2,67 Mio. MT zurückgehen, was auch durch den kontinuierlichen Rückgang der Anbauflächen aufgrund niedriger Erträge bedingt ist. Auch die Kirschproduktion in der EU dürfte im Vergleich zur letzten Saison um 5,3% auf 664.800 MT zurückgehen.
Der erwartete Rückgang der EU-Steinobstproduktion könnte Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht bringen und zu einer Erholung der EU-Steinobstpreise führen. Die Steinobstexporte aus der EU sind weiterhin rückläufig, weil das Angebot knapp ist und neue Märkte das 2014 gegen EU-Lebensmittel verhängte russische Embargo nie vollständig kompensieren konnten. Umgekehrt könnten die EU-Importe von Steinobst im WJ 2021/22 weiter ansteigen, weil das heimische Angebot in der EU zurückgeht. Darüber hinaus hat der Brexit bisher keine negativen Auswirkungen auf den Steinobsthandel mit der EU.
Produktion
Im WJ 2020/21 (Januar/Dezember) betrug die Anbaufläche für Pfirsiche und Nektarinen in der EU rund 202.000 Hektar (ha), 6% weniger als zuvor geschätzt, weil die Anbauflächen laut Eurostat-Daten angepasst wurden. In Spanien und Italien ging die Anbaufläche weiter zurück, da ein Überangebot an Pfirsichen die Marktpreise drückte und die wirtschaftlichen Bedingungen für die Landwirte verschlechterte. In Spanien verlagert sich die Produktion auf Baumnüsse, insbesondere Mandeln. Nach den Prognosen der FAS Post wird die Anbaufläche für Pfirsiche und Nektarinen in der EU im WJ 2021/22 voraussichtlich weiter zurückgehen.