In Portugal hat die Apfelexportsaison wieder begonnen. Dank des milden Klimas durch die Nähe zum Atlantik gab es in den Kernobstplantagen keine Probleme während der Blüte und Fruchtbildung. Den portugiesischen Erzeugern ist es nicht nur gelungen, mit ihrer Ernte früher als im letzten Jahr zu beginnen, sondern auch früher in den Markt einzusteigen. Im Gegensatz dazu waren ihre Kollegen im restlichen Europa im Frühjahr stark von den niedrigen Temperaturen betroffen.
"Wir haben 15 Tage früher als üblich in der Mitte des Landes angefangen und starten jetzt in der Region Armamar im Norden des Landes", sagt João Juma, Exportmanager von United Growers mit Sitz in Lissabon, einem auf den Export spezialisierten Unternehmen von Äpfeln. "Die ersten Container sind bereits auf dem Weg in den Mittleren Osten, insbesondere nach Dubai und Kuwait."
Die World Apple and Pear Association (WAPA) rechnet in diesem Jahr mit einer portugiesischen Apfelernte von 312.000 Tonnen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Ertrag von 2020 und auch 4% mehr als der Durchschnitt der letzten 3 Jahre darstellt.
"Wenn wir die WAPA-Daten betrachten, ist Portugal im Vergleich zu Ländern wie Polen, Italien oder Frankreich mengenmäßig kein sehr repräsentativer Produzent, aber der portugiesische Apfel baut seit Jahren seinen internationalen Ruf auf", sagt der Experte. "Die Mitglieder von United Growers exportieren ihre Früchte seit mehr als 30 Jahren in traditionelle Märkte wie Brasilien, Frankreich oder Großbritannien, aber das Unternehmen ist bestrebt, sich auf neue internationale Märkte zu konzentrieren, hauptsächlich im Nahen Osten, aber auch in Asien, Afrika und Lateinamerika. Dafür setzen wir auf die Marke Queen PortuGala."
"Queen PortuGala von United Growers ist den besten Gala-Äpfeln Portugals vorbehalten. Die Marke wird verwendet, um exklusiven Kunden Früchte in differenzierter Qualität zu liefern, die die Bemühungen unserer Produzenten schätzen, die unsere gleichen Werte teilen und für die Qualität unseres Produkts", sagt er.
Qualität wird in diesem Jahr der Schlüsselfaktor sein, da die Apfelproduktion in Europa voraussichtlich um 10% steigen wird. Polen, der größte Apfelproduzent in der EU27, hat seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 22% gesteigert und wird weit über 4 Millionen Tonnen Äpfel liefern. "Deshalb müssen wir uns in diesem Jahr, in dem die Früchte etwas kleiner als gewünscht ausfallen, darauf konzentrieren, unser Produkt vor allem durch die Lieferung von Premium-Qualität aufzuwerten. So vermeiden wir es, in einen Handelskrieg verwickelt zu werden, der zweifellos kommt", sagt João Juma. "Wir hoffen daher, dass sich die maritime Logistiksituation etwas verbessert und die Containerraten leicht sinken, damit wir unsere Queen PortuGala Äpfel in alle Ecken der Welt verschiffen können."
Neue Chancen für Rocha-Birnen
Neben dem Fokus auf Äpfel – hauptsächlich Royal Gala und Golden Delicious – hat United Growers auch die Rocha-Birne im Sortiment. Das ist eine Sorte, die nur in Portugal angebaut wird. Sie könnte in dieser Saison einen Absatzsprung verzeichnen.
"Die Rocha-Birne ist ein Produkt, das Portugal traditionell nach Marokko und Brasilien exportiert, aber in europäischen Ländern wie Frankreich und Spanien steigt der Konsum ebenfalls. Ich denke, dass es aufgrund des erwarteten Ertragsrückgangs in Europa viele Möglichkeiten gibt, diese Birne in neue Märkte einführen", prognostiziert João.
Immerhin hat die WAPA einen Rückgang der europäischen Birnenernte um 28% vorhergesagt. Die am stärksten betroffenen Länder sind auch die größten Erzeuger wie Italien, die Niederlande oder Belgien. Die Ernte 2021 ist daher auf dem besten Weg, die kleinste des letzten Jahrzehnts zu werden. In Portugal hingegen werden 30% mehr Birnen erwartet.
Für mehr Informationen:
João Juma
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