Das Konzept der „Neuen Seidenstraße“, oder auf Englisch „Belt and Road Initiative“ (BRI), sieht unter anderem den Aufbau einer umfangreichen Wirtschaftszone zwischen Asien und Europa vor und umfasst inzwischen weit mehr Gebiete als das ursprüngliche Netz von Karawanenrouten. Die zu Beginn als “One Belt, One Road” bezeichnete Initiative besteht aus zwei alternativen Transportmöglichkeiten von China nach Europa – entlang des Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels („Belt“) über den Landweg und auf der maritimen Seidenstraße („Road“) über den Seeweg.
Die chinesische Regierung treibt ihre ehrgeizigen Pläne stetig voran: Im Jahr 2014 waren es jährlich noch knapp 800 Züge mit einem Volumen von 25.000 TEU, die die Neue Seidenstraße zwischen dem Reich der Mitte und Westeuropa befuhren. 2016 gab es eine Steigerung auf 1.700 Züge mit einer Transportmenge von 145.000 TEU. Im Jahr 2020 wurden nach Schätzungen des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC) 878.000 TEU auf den eurasischen Bahnkorridoren transportiert.
Verbindungen zwischen China und Hamburg
2020 werden wöchentlich 232 vermarktete Verbindungen zwischen Hamburg und 20 Destinationen in der Volksrepublik angeboten. Im Jahr 2020 wurden rund 107.000 TEU auf der Schiene auf dieser Relation transportiert. Im Seehafen Hamburg werden jährlich rund 2,6 Millionen TEU im Chinaverkehr umgeschlagen. Fast jeder dritte Container, der im Hamburger Hafen über die Kaikante geht, hat sein Ziel oder seinen Ursprung im Reich der Mitte.
Die Seidenstraße schließt die Lücke zwischen See- und Luftfracht
Sollen Güter zwischen China und Deutschland bewegt werden, fällt die Entscheidung meist zwischen den Transportmitteln Schiff, Bahn und Flugzeug. Güter per Bahn zu transportieren, schließt die Lücke zwischen Schiff und Flugzeug: Züge benötigen dank der im Rahmen der BRI ausgebauten Schienenverbindungen nur noch 12 bis 21 Tage zwischen Asien und Europa – je nach Abfahrtsort, Destination und gewählter Route. Auch die Kosten bewegen sich zwischen denen der See- und Luftfracht.
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