Marco Henschke, Geschäftsführer von Macoo Obst-, Gemüse- & Blumengroßhandel GmbH aus Dresden, sprach mit FreshPlaza über die aktuelle Beeren- und Kartoffelsaison sowie über den Anbau von Süßkartoffeln in Deutschland.
Der Pandemie zum Trotz konnte Macoo zwei weitere Filialen in Erfurt und Berlin eröffnen. "Es ist natürlich mit einem gewissen Kostenaufwand verbunden, aber es läuft von Tag zu Tag besser. Die Zeit haben wir definitiv genutzt, um in Neues zu investieren, denn es ist ja klar, dass die Coronazeit auch irgendwann wieder vorbei ist. Die Leute werden auch wieder nach guten Lieferanten suchen", so Marco Henschke von Macoo.
Marco Henschke. Foto: Macoo GmbH
Wenige Erdbeeren, extrem hohe Preise
Wie bei vielen anderen Betrieben, so beeinflussten die eher frostigen Wetterbedingungen der vergangenen Monate auch Macoo. "Im April und Mai hatten wir sehr wenige Erdbeeren zu extrem hohen Preisen. Wir haben dieses Jahr nicht einmal die Hälfte der Menge dessen verkaufen können, die wir im Vorjahr verkauft hatten. Dafür haben wir aber in diesem Jahr auch deutlich mehr daran verdient, was ja auch nicht verkehrt ist."
Ausreichende Mengen an Heidelbeeren und Himbeeren
Heidelbeeren und Himbeeren wird es in Deutschland in zufriedenstellenden Mengen geben, so Henschke. "Vom nordeuropäischen Raum gibt es auch genügend, der Anbau hat sich sogar ein bisschen erhöht. Marokko und Spanien sind jetzt durch. Es gibt derzeit nur ein paar Engpässe, weil Deutschland, Holland und Polen noch nicht so weit sind." Auf die Frage hin, ob es nennenswerte neue Sorten auf dem Markt gibt, teilte Henschke FreshPlaza mit: "Freilandhimbeeren werden immer weniger angebaut, da die extremen Wetterumschwünge den Anbau schwer planbar machen. Dafür wird umso mehr Tunnelanbau betrieben. Da wird sich zumindest für die nächsten zwei Jahre erst mal nicht viel verändern."
Standort am Berliner Großmarkt in Moabit. Foto: Macoo GmbH
Verspätete Kartoffelernte
Die Kartoffelernte verspätete sich dieses Jahr etwas, was auch der Kälte geschuldet ist. Henschke: "In der Kalenderwoche 22/23 hat die Ernte begonnen, also zwei bis drei Wochen später als in den Vorjahren, was auch der Kälte geschuldet ist. Dafür laufen die Zyprioten noch in den nächsten sechs Wochen, was wir auch selten halten. Die sind in der Regel Ende Juni durch, wobei es dieses Mal zwei bis vier Wochen länger gehen wird. Von daher wird es keinen Engpass geben. Sorten wie Spunta, Nicola, Annabelle laufen gut, da sich alles verzögert hat."
Zwar hört sich das recht gut an, doch zeigt sich Henschke noch etwas verhalten, aber optimistisch. "Wir stehen heute da, wo wir vor drei vier Wochen hätten stehen müssen. Die Umsatzeinbußen vom Frühjahr durch die verspätete Ernte werden wir aber wahrscheinlich aufholen können. Da gibt es auf jeden Fall noch Einiges rauszuholen."
Süßkartoffelanbau in Deutschland
"Wir haben hier einige Erzeuger, die Süßkartoffeln seit zwei oder drei Jahren problemlos in manchen Regionen anbauen. Es funktioniert zwar, allerdings ist der Anbau deutlich teurer als beispielsweise in Ägypten oder Spanien. Das meiste wird auch tatsächlich noch über Spanien, Ägypten und den USA laufen, wo es auch ganz andere Preissegmente gibt. Gerade für die Gastronomie spielt es im Grunde genommen keine Rolle, wo die Süßkartoffeln herkommen, da ist leider primär der Preis wichtig."
Standort in Erfurt. Foto: Macoo GmbH
Weitere Informationen:
Macoo Obst-, Gemüse- & Blumengroßhandel GmbH
Marco Henschke
Spitzhausstraße 74
01139 Dresden
Telefon: 0351 83974 - 0
Fax: 0351 83974 - 50
E-Mail: info@macoo.de