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Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel-und Beerenanbauer e.V.:

"Die Direktvermarktung hat maßgeblich profitiert"

Das eher frostige Maiwetter beeinflusste die diesjährige Spargel- und Erdbeerernte immens. Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V. teilte FreshPlaza diesbezüglich mit: "AufgrundFred Eickhorst der langen Phasen des kalten, bedeckten und nassen Wetters sind die Mengen und der Pro-Kopf-Verbrauch sehr verhalten gewesen. Die Preise waren daher auch angemessen bzw. positiv hoch für die Produzenten." Die frühen Ernteanlagen sind später in den Ertrag gekommen und wurden entsprechend länger gestochen, wodurch es zu einer Überschneidung mit späteren Anlagen um Pfingsten herum kam. "Jetzt gehen nennenswerte Erträge aus den Anlagen raus", so Eickhorst.

Trend zur Direktvermarktung

Eickhorst zufolge gibt es einen Bereich, der in letzter Zeit besonders hervorstach: "Die Direktvermarktung hat maßgeblich profitiert, da der Verbraucher sich mehr zuhause gegönnt hat bzw. mehr zuhause gekocht hat. Die Gastronomie ist bisher nicht angesprungen und ist eigentlich zu vernachlässigen." Das große Spargelessen in der Gastronomie blieb aufgrund von Corona aus. Erst seit zwei bis drei Wochen nimmt der Verkauf von Spargel zu. 

Auf die Frage hin, wie lange sich der Trend der Direktvermarktung noch halten lässt, sagt Eickhorst: "Ich weiß nicht, ob es nächstes Jahr nicht schon vorbei ist. Die Direktvermarktung ist, glaube ich, eher ein Gegenwartstrend; es wird leider nicht nachhaltig sein. Ich mach das mal an anderen Beispielen fest wie etwa dem Urlaub, Fliegen, usw.: Wir fallen so schnell in alte Muster zurück, das wird uns selbst erschrecken, glaube ich. Der Kunde soll Spargel und Erdbeeren ruhig im LEH oder dem Discounter kaufen, dagegen ist auch absolut nichts zu sagen. Ich würde es nur begrüßen, wenn der Verbraucher insgesamt bewusster kauft. Dann würde er Spargel von Betrieben in der Nähe mit dem Fahrrad holen."

Kaufverhalten und Nachhaltigkeit

Hinsichtlich des Kaufverhaltens erkennt Eickhorst ein recht widersprüchliches bei den Verbrauchern: "2019 sind mehr Heidelbeeren in der Spargelzeit verkauft worden, als in der deutschen Heidelbeersaison, weil es einen absoluten Boom der spanischen Heidelbeeren gab, die in Deutschland sehr billig verkauft wurden. Gleichzeitig reden wir mit dem Endbraucher über Regionalität und Saisonalität, da passt also offensichtlich etwas nicht zusammen. Deshalb mein Wunsch, dass der Verbraucher bewusster kauft und sein Augenmerk stärker auf die deutsche Ernte wirft."

Der schon vor Corona seit Jahren herrschende, große Mangel an Arbeitskräften macht sich auch durch die steigenden Mechanisierung der Ernte bemerkbar. Eickhorst: "Die weitere Mechanisierung wird sowohl bei der Sortieranlage vom Spargel als auch von der Heidelbeere zunehmen. Der selektive Spargelvollernter ist im Prinzip einsatzfähig, muss aber jetzt zeigen, ob er deM Verschleiß standhält, praxistauglich ist und eine Saison durch verschiedene Böden und Witterungen hindurch fahren kann."

Trotz dieser Umstände waren die Gegebenheiten der Erntekräfte  dennoch ausreichend, so Eickhorst: "Es hat einen merkbaren Schub auf den Erntefeldern gegeben, weil die Leute sich wieder mehr beworben haben und einreisen wollten. Der Erntekräftemangel wird aber anhalten, weshalb der Trend in Richtung Rationalisierung und Maschinisierung bei der Ernte geht. Vollernter kommen vermehrt neu zum Einsatz kommen. Es kommen dieses Jahr einige Vollernter dazu."


Geschäftsstelle der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V. Foto: Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V. 

Neue Erdbeersorten

Erfreuliche Nachrichten gibt es für aller Erdbeerliebhaber. Eickhorst: "Bei der Erdbeere kamen in den letzten zehn Jahren viele neue gute Sorten hinzu, was gerade auch für die Direktvermarktung, aber auch für den LEH-Handel interessant ist. Das Vermarktungsspektrum beschränkte sich im LEH bis vor 15 Jahren fast nur auf Elsanta. Nun haben wir deutlich neuere Sorten und zwar nicht nur welche, die haltbar und transportfest sind, sondern optisch sehr schön und geschmacklich sehr überzeugen, was ein sehr großer Gewinn für den Produzenten, aber auch für den Verbraucher ist."

Auch in Bezug auf Corona und die Hygienemaßnahmen ist Eickhhorst zuversichtlich: "Wir sind ja die gesamten zwei Jahre gut durch die Zeit gekommen. Hygienekonzepte, die zusammen mit den Gesundheitsämtern und Betrieben erarbeitet worden sind, haben perfekt funktioniert. Wir hatten einen Massenausbruch auf einem Erntehof und konnten alles innerhalb von zehn Tagen alle Infektionen einfangen. Dafür hat die Fleischindustrie mehrere Monate gebraucht."

Für weitere Informationen:

Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V.
Fred Eickhorst
Steinstraße 14
26209 Hatten
Tel. 04482 9082130
kontakt@asparagusgmbh.de