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Hohe Nachfrage nach Industriegemüse führt zu vermehrtem Anbau in den Niederlanden

Anfang Mai war es in den Niederlanden kalt und nass. Demzufolge begann dort die Bio-Industriegemüseaussaat etwas später. Ende April gesätes Gemüse wuchs langsamer und im Vergleich zum letzten Jahr wurde in dieser Saison mehr gepflanzt. „Die Nachfrage nach Bio-Industriegemüse ist gut. Bei Kohlsorten ist das Wachstum etwas moderater. Die Anbauflächen von Erbsen, Bohnen, Spinat und Zuckermais nehmen jedoch zu“, sagt Jan Groen von Green Organics zu Beginn der Saison. 

Marit van den Brand (Diplom-Landwirtin), Perry Leemans (Manager Ein- und Verkauf) und Wilco Remijn (Diplom-Landwirt)

Spinat und Bohnen
 
Die Erzeuger von Spinat und Bohnen hoffen in diesem Jahr auf bessere Ernten. Ende August und Anfang September 2020 gab es teilweise innerhalb von 48 Stunden Niederschläge von bis zu 200 mm, was zu großen Ernteverlusten im letzten Herbst geführt hat. Der Ertrag bei Frühlingsspinat war dagegen recht gut. Unter dem Strich gab es jedoch große Ernteverluste. 
 
"Das lag an der schlechten Ernte im Herbst. Auch bei den konventionellen Kulturen war es nicht anders. Die Saison in 2020 war geprägt von einem extrem trockenen und warmen Frühjahr und von vielen Niederschlägen kurz vor der Ernte. So sind einige Kulturarten  sprichwörtlich abgesoffen, bevor sie geerntet werden konnten. Spätere Sorten schnitten jedoch recht gut ab wie z.B. Kohl und Karotten", sagt Jan Groen. 
 
Er fügt hinzu, dass diese Art von klimatischen Herausforderungen zunehmen. „Industriegemüse ist mit großen Mengen und großen Interessen verbunden. Im Laufe der Jahre haben Erzeuger aller Produktgruppen die Risiken kennengelernt. Dennoch können Biobetriebe im Allgemeinen besser mit Trockenheit umgehen. Gründe hierfür sind, dass der Anbau im Einklang mit der Natur und der Fruchtfolgewechsel für eine bessere Bodenstruktur sorgen. Das gewährleitet eine bessere Wasseraufnahme und Entwässerung zum richtigen Zeitpunkt. Im Bio-Sektor stehen Bodenbearbeitung und Bodengesundheit an erster Stelle."
 
 
Der organische Sektor in Zeiten der Krise
 
Die globale Pandemie war in der letzten Saison ein zentrales Thema in Bezug auf den Verkauf. „Wir hatten 2019 gute Ernten. Anfang März 2020 begonnen die Menschen zu hamstern und daher waren die  Regale waren schnell leer. Zu dem Zeitpunkt hatten die industriellen Verarbeiter ihre Jahresplanung bereits festgelegt. Sie konnten also nicht mehr einkaufen oder liefern, als vereinbart wurde.“ 
 
Der Absatz von Bio-Produkten wird laut Groen 2021 weiter steigen. „Der Bio-Markt gedeiht immer in Krisenzeiten. Ob Pandemie oder Lebensmittelskandal, die Verbraucher sind beim Einkaufen viel bewusster geworden. Das spiegelt sich in den Zahlen wider. Der konventionelle Markt ist um 6 bis 7% gewachsen, die Nachfrage in den Bio-Läden erreichte dagegen zweistellige Raten. Es war wie monatelang 'Weihnachten'. Ursache für das vermehrte Wachstum sind auch die aktuellen Diskussionen über Landwirtschaft und Ernährung.“ 
 
Perspektive
 
Bis 2030 sollen  25% der Landwirtschaft biologisch sein. So lautet eines der Ziele der Europäischen Kommission. Das bedeutet für den niederländischen Bio-Sektor eine Wachstumschance. „Der große Trick besteht darin, den Mehrwert von Bio-Waren dem Verbraucher deutlich zu machen. Der Bio-Sektor ist stärker marktorientiert als die konventionelle Landwirtschaft. Als Reaktion auf dieses EU-Ziel hat die Organisation Bionext der niederländischen Agrarministerin Carola Schouten am 23. September 2020 einen Plan vorgelegt", erläutert Jan.
 
„Es ist kein Zufall, dass darin die ersten vier Punkte auf die Entwicklung der Nachfrage abzielen. Am wichtigsten ist die Öffentlichkeit allgemein und zugänglich zu informieren. Danach wird die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bio-Produkte gefordert. Außerdem soll eine echte Kostenerfassung und der Einsatz von Bio-Zutaten in öffentlichen Küchen eingeführt werden. Die Organisation hält all diese Maßnahmen für notwendig, um den Bio-Sektor zu stärken. Auch staatliche Unterstützung wird dringend benötigt."
 
„Im ökologischen Landbau sind die Nachbarländer der eher konservativen Niederlande relativ gesehen erfolgreicher. Die Leute hier denken: ‚Uns geht es schon gut, nicht wahr?' Auch beim Absatz von Bioprodukten hinken vor allem die Niederlande hinterher. Möglichkeiten zur Restrukturierung und Neugestaltung gibt es (noch) nicht viele, da Produktionsfläche auch recht teuer ist.  Zum Glück gibt es vermehrt Initiativen in allen niederländischen Provinzen, die biologischen Landbau weiter entwickeln wollen", sagt Jan abschließend. (JH).
 
Für mehr Informationen:
Jan Groen
Green Organics
De Kromme Rijn 1
8253 RG Dronten
0321 385340
06 53201760
Erscheinungsdatum: