Im Städte-Dreieck zwischen Nürnberg, Fürth und Erlangen liegt mit dem Knoblauchland eines der wohl innovativsten Gemüseanbaugebiete Deutschlands. Die Region hat zwar schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vielerorts mit dem spezialisierten Gemüseanbau begonnen, mit Eintritt der dritten Generation der Erzeugerfamilien entstand im Knoblauchsland jedoch eine ganz neue Dynamik.
Im Herzen des fränkischen Innovationsdrangs sitzt Florian Wolz, seit 2004 Geschäftsführer der Franken-Gemüse Knoblauchsland eG, der mit der Vermarktungsorganisation die Erzeugnisse von über 50 Betrieben an regionale und überregionale Groß- und Einzelhändler liefert.
Florian Wolz mit Kopfsalat aus dem hydroponischen Anbau
Innovation und das Knoblauchsland
„Das Knoblauchsland ist geprägt durch die vielen Familienbetriebe, deren Anbau mitunter bis zu drei Generationen versorgen muss. So fand um die Jahrtausendwende ein weitreichender Wechsel vom Freilandanbau auf großen Flächen, hin zu intensivem Anbau im Gewächshaus statt“, erinnert sich Wolz. „Die ersten zehn Betriebe begannen in den ersten Jahren des Jahrtausends mit dem Anbau von Tomaten und Gurken im Gewächshaus – ein Trend, der sich bis heute immer weiterentwickelt hat.“
Aufgrund der räumlichen Eingrenzung zwischen den drei Städten musste die Wertschöpfung in den letzten 20 Jahren immer weiter erhöht werden, da eine Erweiterung der Fläche nicht möglich war. „Die Erzeuger:innen in der Region haben Mut bewiesen und wir konnten beobachten, wie aus Gärtnern Unternehmer wurden.“
Vom hydroponischen Anbau, über Salatautomaten bis hin zum Exotenanbau
Mit Tomaten und Gurken in den Nuller-Jahren war es aber natürlich nicht getan. 2012 war Fritz Boss der erste Erzeuger für Erdbeeren in Substratrinnen in Bayern. Deutschlands erster vollautomatisierter, hydroponischer Salatanbau entstand 2015 beim Frankengemüse-Erzeuger Jochen Haubner. Deutschlands erstes Doppelstockgewächshaus steht bei der Nürnberger Kräutererzeugerin Tanja Dworschak.
In 2021 geht es weiter mit den Innovationen: Weitere Erzeuger möchten Ende des Jahres ihren ersten hydroponischen Salat ernten, immer mehr Automaten mit frischem Salat stehen im Stadtgebiet Nürnberg, frischer Knoblauchsländer Ingwer in der zweiten Saison und eine zunehmend moderne Produktionstechnik sind weitere zukunftsorientierte Entwicklungen im Städte-Dreieck. Dank sei den jungen Betriebsleiter:innen, so Wolz: „Die Dichte und der Zusammenhalt unter den Jungbauern in der Region ist etwas ganz Besonderes. Man inspiriert und motiviert sich gegenseitig – das Resultat ist eine besondere Dynamik und ein großer Innovationsdrang.“
In seinen 17 Jahren an der Spitze der Vermarktungsorganisation hat Wolz beobachtet, wie sich das Knoblauchsland und die Erzeuger:innen in der Region auf dem modernen Obst- und Gemüsemarkt bewiesen haben: „Jetzt möchten wir innovativ bleiben, und so die Zukunft sichern. Es macht Spaß zu sehen, wie sich die Region gemeinsam weiterentwickelt.“
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