Das europäische Innovationsprojekt BreedingValue, das die genetischen Ressourcen von Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren erforscht, hat die ersten Open Calls im Projekt ausgeschrieben. Open Calls sind ein von der EU etablierter Fördermechanismus, um Wissen und Fördermittel aus einem Projekt heraus an Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) weiterzugeben. Von den Open Calls profitieren dabei sowohl die ausgewählten Bewerber als auch das Projekt: Das internationale Projektkonsortium, bestehend aus 20 Partnern aus acht verschiedenen Ländern, kann die im Projekt entwickelten Tools in ihrer Anwendung testen, optimieren und validieren. Diese Tools ermöglichen den Beerenzüchtern im Gegenzug die vielversprechendsten genetischen Ressourcen ihres eigenen Zuchtmaterials zu erforschen.
Das BreedingValue Projekt beschäftigt sich mit aktuellen Herausforderungen in der Beerenzüchtung für Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren, die durch den Klimawandel, Umweltschutz und den Bedarf an neue Anbausysteme sowie an qualitativ hochwertigen Beeren entstehen. Das Projektkonsortium erforscht Keimplasma für europäische Beerenzuchtprogramme, um bestehenden Beerensorten so weiterzuentwickeln, dass sie sowohl einen hohen Ertrag erzielen als auch eine hohe sensorische Qualität aufbringen – und das unter verschiedenen klimatischen Bedingungen und mit nachhaltigen Produktionsmethoden.
Aus dem Projekt heraus werden vier Open Calls zur Förderung von insgesamt 14 Unterprojekten ausgeschrieben. Durch die Open Calls hat das Projektkonsortium die Möglichkeit, die im Projekt entwickelten Tools zu testen, weiter zu optimieren und zu validieren. Open Call #1, Open Call #2 und Open Call #3 dienen dazu, Züchter mit neuen Genotypisierungstools (sMTA, MAS, GWAS und genomische Selektion) zu unterstützen. Open Call #4 zielt darauf ab, Züchter zu sensorischen Qualitätsbewertungen, Qualitätskontrolltools und verbraucherwissenschaftlichen Studien zu schulen.
Der wissenschaftliche Koordinator des Projekts, Bruno Mezzetti von der Università Politecnica Delle Marche in Ancona, Italien, betont die Bedeutung der Open Calls im Projekt: „Für den Erfolg von BreedingValue ist es sehr wichtig, mit Züchtern zu interagieren und sie am Projekt zu beteiligen. Die Open Calls stellen eine wichtige Verbindung zwischen der Wissenschaft und der Industrie her. Damit geben wir nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch aktuelles Fachwissen an die Beerenzüchtern weiter. Die Züchter helfen uns im Gegenzug, unsere Tools zu testen und sind damit ein wichtiger Teil des BreedingValue-Projekts."
Das sind die Ziele der vier Open Calls im BreedingValue Projekt:
Open Call # 1 – Bewerbungen sind ab September 2021 möglich
Ziel des Open Call #1 ist es, Züchtern eine bessere Marker-gestützte Selektion (MAS) und Stammbaumanalyse zu ermöglichen durch ein im Rahmen des BreedingValue-Projekts entwickelten SNP-Array-Marker-Tools mit geringer Dichte. Durch die Anwendungsergebnisse der Züchter kann das Konsortium im Gegenzug das Tools vor größeren genetischen Hintergründen validieren. Im Open Call #1 wird das BreedingValue-Konsortium drei Projekte mit jeweils 20.000€ fördern. Der Open Call #1 wird vom Französischen Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) koordiniert.
Open Call # 2 - Bewerbung sind von März bis zum 30. Juni 2021 möglich
Ziel des Open Call #2 ist es, Züchter dabei zu unterstützen, ihr Material mithilfe modernster Methoden und genomischer Selektion zu analysieren. Dies kann den Züchtern helfen, die Selektion bereits in frühen Phasen ihres Zuchtprogramms durchzuführen, die Generationszyklen durch die Identifizierung überlegener Eltern zu beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, gute Kandidaten für fortgeschrittene Versuche zu identifizieren. Im Open Call #2 wird das BreedingValue-Konsortium zwei Projekte mit jeweils 20.000 € fördern. Der Open Call #2 wird vom Norwegischen Institut für Bioökonomieforschung (NIBIO) koordiniert.
Open Call # 3 - Bewerbung sind von März bis zum 30. Juni 2021 möglich
Open Call #3 bietet Züchtern die Möglichkeit, interessante Genotype gegen eine Reihe von Markern zu screenen und auszuwählen. Das kann Züchtern helfen, Elternmaterial anhand von interessanten Merkmalen besser zu selektieren. Genomweite Assoziationsstudien (GWAS) untersuchen die genetischen Varianten innerhalb der gescreenten Marker über verschiedene Individuen hinweg, um festzustellen, ob eine Variante mit einem bestimmten Merkmal oder einer bestimmten Krankheit wie z. B. der Anfälligkeit für Gelbrost assoziiert ist. In diesem Open Call fördert das BreedingValue-Konsortium zwei Projekte mit jeweils 20.000€. Der Open Call #3 wird vom James Hutton Institute in Großbritannien (JHI) koordiniert.
Open Call # 4 – Bewerbungen sind ab Juli 2021 möglich
Open Call #4 bietet Züchtern und Vorzüchtern die Möglichkeit, an einem professionellen und wissenschaftlich fundierten Training zur Bewertung ausgewählter Genotypen teilzunehmen. Dabei können die ausgewählten Bewerber praktische Erfahrung zur Durchführung sensorische Tests sammeln, sowie die Verwendung eines spezifischen Lexikons zur Beschreibung sensorischer Attribute erlernen. Im Open Call #4 wird das BreedingValue Konsortium sieben Projekte mit jeweils 13.600 € fördern. Der Open Call #4 wird vom Italienischen Nationalen Forschungsrat/ dem Institut für Bioökonomie (CNR-IBE) koordiniert.
Weitere Details zu den Open Calls im BreedingValue-Projekt und zur Bewerbung finden Sie auf der offiziellen Website: https://breedingvalue.eu/open-calls
Kerndaten des Projekts
Name: BreedingValue – Pre-breeding strategies for obtaining new resilient and added value berries
Startdatum: 1. Januar 2021
Dauer: 48 Monate
Födersumme: 6,98 Mio €
Koordinator: Università Politecnica Delle Marche (UPM), Italien
Website: www.breedingvalue.eu
Projektpartner
Finnland
• Luonnonvarakeskus
Frankreich
• Centre De Cooperation Internationale en Recherche Agronomique Pour le Developpement - CIRAD Epic
• Institut National De Recherche pour l'agriculture, l'alimentation et l'environnement
• Invenio
Deutschland
• Eurice - European Research and Project Office Gmbh
• Forschungszentrum Julich Gmbh
• Hansabred GmbH & Co.KG
• Julius Kuhn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Italien
• CIV - Consorzio Italiano Vivaisti - Società Consortile A RL
• Consiglio Nazionale Delle Ricerche
• Sant'Orsola Società Cooperativa Agricola
• Università Politecnica Delle Marche
Norwegen
• Nibio - Norsk Institutt per Biookonomi
Spanien
• Fresas Nuevos Materiales SA
• Instituto Andaluz de Investigacion y Formacion Agraria Pesquera Alimentaria y de la Produccion Ecologica
• Universidad De Malaga
Türkei
• Università di Cukurova
• Yaltir Tarim Urunleri Sanayi Ve Ticaret Anonim Sirketi
Großbritannien
• Niab Emr
• Il James Hutton Institute
Kontakt
Projekt Koordinator:
Università Politecnica Delle Marche
Bruno Mezzetti
+39 0712204933 / +39 0712204640
b.mezzetti@staff.univpm.it
linkedin.com/in/bruno-mezzetti-93897145
Twitter: @MezzettiB
https://www.univpm.it/Entra/Engine/RAServePG.php/P/3207 10013792/idsel/25/docname/BRUNO%20MEZZETTI
Project Management:
EURICE GmbH
Maike Decker
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