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Holländische Peperoni gewinnen an Bedeutung im Chilihandel, der sich als 'scharfes Geschäft' entpuppt

In den zehn Jahren, in denen Hamid Haddouch mit Peperoni handelt, hat er noch nie erlebt, dass die holländischen Habanero-Peperoni aus dem Gewächshaus so früh dran sind. Bessere Techniken und Kenntnisse über die Pflanze sorgen dafür, dass immer früher Peperoni von guter Qualität produziert wird. Das bedeutet, dass Hamid und seine Firma Chili & Pepper ab Woche 12 mit der Produktion ihres eigenen Produkts beginnen können. "Ich erwarte eine gute Saison, vor allem im Beginn, da das Angebot aus den Importländern derzeit begrenzt ist."

Das Angebot aus den Niederlanden nimmt zu
In niederländischen Gewächshäusern werden bereits die ersten exotischen Peperoni geerntet. Hamid erklärt, dass der Anbau von exotischem Peperoni in den Niederlanden in den letzten vier bis fünf Jahren stark zugenommen hat. "Vor allem, weil eine Reihe von Produzenten ihre Anbaufläche deutlich vergrößert haben", sagt er. Hamid ist stolz darauf, dass es ihm und einer Handvoll Kollegen gelungen ist, die niederländischen Habanero-Peperoni einen Platz auf dem europäischen Markt zu verschaffen. "Es ist ein Nischenprodukt, aber Qualität kennt keine Grenzen.

Bis vor ein paar Jahren baute er auch in Marokko Peperoni an. Damit hat er aufgehört. "Wir haben auf holländische Chilis umgestellt. Es sind sehr hochwertige Peperoni, die länger haltbar sind als importierte Ware."

Exportstopp Uganda
Letztere, importierte Peperoni, hat Hamid auch im Sortiment. Seine Firma hat sich auf verschiedene farbige Habanero-Peperoni spezialisiert, aber auch schärfere Sorten wie Nagapepper, Bird-Eye-Peperoni und der berühmte California Reaper sind erhältlich. Von April bis November aus niederländischen Gewächshäusern, aber auch aus Marokko und u. a. Uganda, einem großen Peperoni Produzenten. "Dort, in der Nähe des Äquators, sind die Wetterbedingungen gut für den ganzjährigen Anbau von Peperoni."

Im vergangenen Jahr erwies sich der Import aus dem afrikanischen Land als schwierig. "2020 war ein hartes Jahr", fasst Hamid kurz und deutlich zusammen. Natürlich war da Corona, aber der Handel wurde durch ein Exportverbot für Peperoni aus Uganda, aufgrund der Entdeckung des afrikanischen Apfelwicklers, beeinträchtigt. "Der gesamte Exporthandel kam zum Stillstand. In der Folge gab es einen Run auf Habenero-Peperoni, die Preise verdoppelten sich und irgendwann gab es für viele Händler fast keine Habanero-Peperoni mehr."

Import immer noch schwierig
Sobald die niederländische Saison begann, waren die Preise auch hier gut. "Die Nachfrage war wirklich groß. Zum Glück war das Angebot gut. Man sieht, dass die Kunden die Qualität der vielleicht besten Peperoni der Welt aus niederländischen Gewächshäusern zu schätzen wissen."

In dieser Wintersaison ist der Import aus Uganda wieder möglich. Die Kontrollen wurden jedoch erheblich verschärft, bemerkt Hamid. "Vor Ort werden derzeit viele Sendungen zurückgewiesen. Bei jeder Lieferung wird eine phytosanitäre Kontrolle durchgeführt. Viele Exporteure dürfen auch nicht versenden, bevor nicht wirklich alles in Ordnung ist. Hinzu kommen die regelmäßigen Kontrollen auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Das macht das Geschäft mit dem Peperoni Import im wörtlichen und übertragenen Sinne derzeit zu einem sehr 'scharfen Geschäft'", lacht Hamid. "Ganz zu schweigen von den Luftfrachtpreisen, die durch Corona stark angestiegen sind."

Vorrat an Habanero-Peperoni
Wegen Corona fliegen weniger Flugzeuge und das betrifft auch den Peperonihandel, bei dem Frachtraum in Passagierflugzeugen genutzt wird. Außerdem wirkt sich die Pandemie auch auf die Vertriebswege der Peperoni aus, auch wenn Hamid Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten sieht. "Für uns ist die Habenero-Peperoni unser größtes Produkt. Letztes Jahr konnte man sehen, dass die Leute anfingen zu horten und danach blieb der Verkauf der Peperoni gut. Das liegt daran, dass wir in ganz Europa hauptsächlich Supermärkte und Tokos beliefern."

Anders verhielt es sich bei anderen Peperoni Sorten; diese, wie z. B. Baby-Peperoni u. a., werden häufig im Gastgewerbe verwendet. "Der Absatz war dort viel schwieriger und wir hatten im letzten Jahr Überschüsse."

Guter Start erwartet
Der vergangene Dezember, ein Festtagsmonat mit traditionell guter Nachfrage nach Chilis, war nicht so gut, auch für Hamid und seinen Handel. "Auch während der zweiten Corona-Welle haben die Verbraucher angefangen, viel gezielter einzukaufen, anstatt für die Feiertage zu shoppen, wodurch weniger Peperoni im Laden gekauft werden, wie es scheint."

Dennoch sieht Hamid die derzeit anlaufende niederländische Peperoni Saison positiv. Das liegt daran, dass das Angebot aus den importierenden Ländern jetzt schwindet. "Man kann sehen, dass einige Länder Probleme mit der Trockenheit haben und dass der Anbau sich dort dem Ende zuneigt."

Bevor die größeren Mengen aus anderen europäischen Ländern auf den Markt kommen, wird es Sommer sein. Bis dahin sieht Hamid daher eine gute Peperoni Saison voraus. "Es ist schön, dass hier in den Niederlanden das Wissen über diese Kultur so sehr zugenommen hat, dass wir dank der Erzeuger ganz Europa schon früh in der Saison mit Peperoni von sehr guter Qualität versorgen können."

Eine Frage des Geschmacks
Nichtsdestotrotz gibt es auch Kunden, die die ugandischen Peperoni wollen, auch in den kommenden Monaten. Laut Hamid liegt das an dem besonderen Geschmack dieses Produkts. "Die dortigen Umstände verleihen dem Produkt einen spezifischen Geschmack, der sich von dem der in Gewächshäusern angebauten Peperoni unterscheidet. Diese Peperoni sind auch scharf, aber es ist anders. Der gewisse Geschmack fehlt. Deshalb gibt es Kunden in Deutschland, die das ganze Jahr über nach ugandischen Peperoni fragen."

Brexit-Kosten
Ein weiteres großes Absatzland für Peperoni, ist das Vereinigte Königreich. "Hier mag man richtig scharfe Chilis. Vor allem als es letztes Jahr eine Knappheit an Habanero-Peperoni gab, haben wir viele noch schärfere Peperoni an die Briten verkauft."

Ob das auch in dieser Saison wieder funktioniert, bleibt abzuwarten. Der Brexit ist nun eine Tatsache. "Für uns ist der Export auf die andere Seite des Kanals sofort gut gelaufen, aber man merkt, dass die Kosten steigen. Wenn auch die phytosanitären Anforderungen strenger werden, steigen die Kosten noch mehr. Das bedeutet, dass man erhebliche Mengen dieses Nischenprodukts haben muss, wenn man wirklich profitabel bleiben will. Wir tragen alle administrativen Kosten und Ausgaben für unsere Kunden, aber bei nur einer Palette wird das schwierig. Außerdem importieren die Briten selbst auch direkt aus den Exportländern."

Glücklicherweise wird die Peperoni auch in den Niederlanden immer bekannter. Und damit auch der niederländische Anbau, der jedes Jahr früher beginnt. Für Hamid ist es nun höchste Zeit, seine eigenen Peperoni unter der Eigenmarke Chili & Pepper an die Kunden zu bringen, eventuell zusammen mit anderem Obst und Gemüse. "Wir machen auch viel Yamswurzeln aus Ghana, Kochbananen und Okra. Auch dafür haben wir viele Kunden", sagt er abschließend.

Für weitere Informationen:
Chili & Pepper The Netherlands
www.chili-pepper.nl 

Hamid Haddouch  
hamid@chili-pepper.nl    

Erscheinungsdatum: