Die marokkanische Region Agadir ist inzwischen eine der größten Produktionsregionen des Landes. Dort wird viel angebaut, weil es dort öfter bewölkt ist und die Felder so vor dem prallen Sonnenlicht geschützt sind. Außerdem sind die Temperaturen mild, weil die Region nah am Atlantik liegt. Agadir wird durch die marokkanische Regierung bei der Modernisierung der Bewässerungsanlagen und dem Bau einer Entsalzungsanlage unterstützt. Der Sektor kann so mögliche Dürrezeiten gut überstehen, dann das ist das größte Problem der Landwirte. Von allen Gemüsesorten, die in der Region angebaut werden, stechen vor allem grüne Bohnen hervor. Da die Produktionskosten für die Bohnen hoch sind, wurde der Anbau vor Jahren von Spanien nach Marokko verlegt.
"Die grünen Bohnen, die für den europäischen Markt bestimmt sind, werden vor allem in Marokko, Ägypten und in einigen Monaten des Jahres (Ende Dezember bis März / April) im Senegal angebaut", sagt Richi Menoyo, Verkaufsleiter des Unternehmens Agroatlas. Das Unternehmen hat sich auf grüne Bohnen spezialisiert. "Die marokkanische Saison geht von Oktober bis Ende Juni. Wir konnten in einigen Jahren aber auch ganzjährig produzieren. In den Sommermonaten verlegen wir unsere Produktion von Agadir auf die Plantagen, die wir in Nordmarokko, in der Kenitra Region haben."
Diese Saison will das Unternehmen rund 15.000 Tonnen grüne Bohnen produzieren. Zum Sortiment gehören sowohl runde, als auch flache und auch gelbe Sorten. Alle Bohnen gibt es sowohl konventionell als auch Bio. Fast die gesamte Produktion wird an europäische Einzelhändler verkauft. Agroatlas ist ursprünglich ein spanisches Unternehmen, das seinen Sitz jetzt jedoch in Agadir hat. Außerdem hat es noch eine Tochterfirma: Nature Growers.
Richi Menoyo auf der rechten Seite,
"Grüne Bohnen sind unser Hauptprodukt. Wir verzeichnen damit seit drei Jahren ein jährliches Wachstum von 30 Prozent. Dabei wachsen wir allerdings nicht nur durch die Eröffnung neuer Märkte, sondern auch, was die Mengen angeht. Denn unsere Kunden sind sehr zufrieden mit unserem Service und bestellen deswegen jedes Jahr größere Mengen", sagt Richi Menoyo.
"95 Prozent unserer Bohnen verkaufen wir über feste Verträge. Die Bohnen werden also im Endeffekt im Supermarkt verkauft. Die wichtigsten Zielmärkte für unsere grünen Bohnen sind die Niederlande, Großbritannien, die Länder in Nordeuropa, die Schweiz, Irland und Spanien", sagt der Verkaufsleiter des Unternehmens. "In den Niederlanden arbeiten wir mit Albert Heijn zusammen, in Großbritannien mit fast allen Supermärkten, dazu gehören Tesco, Lidl, Morrisons, Marks & Spencer, Waitrose und Coop. In der Schweiz ist Coop unser Kunde und in Spanien ist es Mercadona. Außerdem haben wir wöchentliche Verträge mit dem deutschen Einzelhandel", so der Verkaufsleiter.
Im Gegensatz zu viele europäischen Exporteuren, die den Austritt der Briten aus der Europäischen Union deutlich zu spüren bekommen haben, macht es für Agroatlas keinen Unterschied. "Wir mussten immer schon Zoll auf unsere Ware zahlen und sind an die Bürokratie gewohnt", sagt er. "Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir das nun für Spanien machen oder eben für Großbritannien, weil Marokko eben auch nicht in der EU liegt."
Das spanische Unternehmen produziert noch andere Produkte in Marokko. Dazu gehören Wassermelonen, Zucchinis, Paprikas und besondere Paprikasorten, die bei den Einzelhändlern und vielen anderen Kunden zunehmend im Trend liegen.
"Wir haben in den vergangenen drei Jahren beispielsweise scharfe Paprikas gezüchtet. Das ist ein ungewöhnliches Produkt, aber es wird in Europa immer öfter gegessen. Deswegen werden die scharfen Paprikas inzwischen immer weniger in Südafrika, sondern in Marokko und sogar auch in Almería angebaut. Wir wachsen in diesem Bereich jedes Jahr. Wobei die scharfen Paprikas ein Produkt sind, das Hand in Hand mit dem HoReCa Channel geht und deswegen ist die Pandemie natürlich nicht gerade förderlich für den Verkauf dieses Produktes."
"Den Supermärkten ist das Social Commitment zunehmend wichtig"
Von Anfang an haben Agroatlas und Nature Growers viel Wert darauf gelegt, ihr Geschäft dafür zu nutzen, nicht nur das Leben ihrer Mitarbeiter zu verbessern (das Unternehmen beschäftigt, je nach Saison, bis zu 2.500 Mitarbeiter), sondern auch die Regionen, in denen die Unternehmen ihren Sitz haben.
"Was das angeht, so hatte mein Vater Ricardo eine Vision. Von Anfang an haben wir versucht, unsere Leute glücklich zu machen und wenn man, so wie wir, alle sozialen Zertifikate hat, ist der beste Indikator dafür die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit", sagt er stolz. Nach einem Besuch im Warenhaus und in der Produktionsregion hat uns der Manager eines großen europäischen Supermarkts gesagt: "Ich habe fast noch nie Erntehelfer bei der Arbeit so viel lächeln sehen wie bei euch." Wir sind nicht nur ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, wir als Individuen tragen ebenfalls Verantwortung. Unsere Mitarbeiter sind wirklich engagiert und geben ihr Bestes, aber natürlich müssen wir mit gutem Beispiel voran gehen. Während der Pandemie war es eines unserer wichtigsten Ziele, Grundnahrungsmittel für 300 Familien in Not zu kaufen; insgesamt waren es 5.000kg. Freiwillige aus unserem Unternehmen haben außerhalb ihrer Arbeitszeit mitgeholfen. Einige haben die Kisten vorbereitet, andere haben sie ausgeliefert. Am Ende haben wirklich 100 Leute bei dem Projekt mitgeholfen."
"Unsere Aufgabe ist es, dem Verbraucher ein Produkt anzubieten und Verantwortung zu übernehmen, indem wir andere fair behandeln und uns um die Umwelt kümmern. Einige Supermärkte nehmen an sozialen Projekten teil. Beispielsweise arbeiten wir mit Albert Heijn von der Ahold Group daran, den Menschen in unserer Nähe zu helfen", sagt der Verkaufsleiter. "So können wir dem Land und seinen Leuten einiges zurückgeben."
Für weitere Informationen:
Richi Menoyo
Agroatlas
Paseo Pedro Ponce 4, 1ºC
04700 El Ejido, Almería. Spain
T: +34 950573986
richimenoyo@agroatlas.es
www.agroatlas.es