In den letzten Jahrzehnten hat verpacktes Obst gegenüber losem Obst an Marktanteil gewonnen und Obstverpackungen sind zu einer Informationsquelle für Verbraucher geworden. Es ist wichtig, die Reaktionen der Verbraucher auf die auf Obstverpackungen enthaltenen Informationen aus einer breiteren Perspektive zu untersuchen, um die Fakten zu identifizieren, an denen die Verbraucher wirklich interessiert sind und diejenigen, die zweitrangig sind. Im Einklang damit ist es auch notwendig, Informationslücken zu identifizieren, d.h. Informationen, die Verbraucher für eine vollständig informierte Entscheidung benötigen, die aber derzeit nicht verfügbar sind. Die Gewinnung dieses Wissens kann sehr nützlich sein, um Verpackungsetiketten zu gestalten, die für den Verbraucher sinnvoll und relevant sind.
Wissenschaftler der Sensory and Consumer Science Research Group, Postharvest Technology Center des Valencianischen Instituts für landwirtschaftliche Forschung haben die Eigenschaften identifiziert, die Verbraucher beim Kauf von Obst wissen müssen. Die Ergebnisse der Studie wurden am 31. Dezember 2020 veröffentlicht.
Diese Studie hatte drei Ziele in Bezug auf den Informationsbedarf der Verbraucher für die Entscheidungsfindung beim Kauf von Obst: (1) festzustellen, ob die Entscheidung der Verbraucher für verpacktes Obst anstelle von losem Obst durch ihr Interesse an den Informationen auf der Verpackung motiviert ist; (2) Informationslücken auf den Etiketten von Obstverpackungen zu identifizieren; (3) die sensorischen Eigenschaften zu identifizieren, die nach Ansicht der Verbraucher von größtem Interesse für die Aufnahme in sensorische Etiketten verschiedener Obstsorten sind. Für die Arbeit wurden die Daten mittels eines Online-Fragebogens erhoben.
„Basierend auf unseren Ergebnissen kommen wir zu dem Schluss, dass spanische Verbraucher sehr daran interessiert sind, Informationen zu erhalten, wenn sie Obst kaufen. Allerdings hängt ihre Wahl zwischen verpacktem und losem Obst nicht von ihren Informationsbedürfnissen ab. Tatsächlich wurde eine Lücke zwischen Informationsinteresse und Informationsnutzung festgestellt, da ihre endgültigen Kaufentscheidungen nicht immer auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruhen“, erklären die Wissenschaftler. „Erntedatum“, „Produktionsmethode“, „Prozentsatz des Preises, den die Landwirte erhalten“, „Nacherntebehandlungen“, „sensorische Eigenschaften“ und „Umweltinformationen“ wurden als die größten Informationslücken identifiziert und daher sollte die Industrie Anstrengungen unternehmen, diese Informationen zur Verfügung zu stellen oder sie klarer zu gestalten, als es derzeit der Fall ist.
Für eine korrekte Gestaltung der sensorischen Etiketten sollten diese unabhängig von der Fruchtart Informationen zu „Süße“ und „Geschmacksintensität“ enthalten. „Säure“ und „Saftigkeit“ müssen auf Etiketten für Zitrusfrüchte enthalten sein, während „Säure“ und „Festigkeit“ für Kiwis relevant sind. Informationen über Textureigenschaften müssen bereitgestellt werden, um den Verbrauchern die Auswahl von Kern- und Steinobst zu erleichtern. Andere Eigenschaften, wie die leichte Schälbarkeit, sind nur bei Zitrusfrüchten wichtig.
Quelle: Fernández-Serrano Paula, Tarancón Paula, Besada Cristina, 2021, 'Consumer Information Needs and Sensory Label Design for Fresh Fruit Packaging. An Exploratory Study in Spain', Foods, Vol. 10, 72.