Die Gastro-Schließung im Zuge des 'Lockdown Light' hat bei vielen klassischen Gastro-Zuliefern hohe Wellen geschlagen. Die Eilmaßnahmen wirken sich nicht nur auf die Gesamtumsätze der Betriebe aus, sondern auch auf das Einkaufsverhalten. Zum Beispiel die Sauerkrautsaison komme dieses Jahr erst spät in Schwung, beobachtet Andre Zametzer, Prokurist des gleichnamigen Fruchtgroßhandels im oberfränkischen Pinzberg.
"Unser Betrieb verzeichnet aktuell etwa 80 Prozent Umsatzeinbußen, welche vorwiegend auf die Gastronomie zurückzuführen sind", so Zametzer. Außer der Bestückung regionaler Gastronomie befasst sich das Familienunternehmen mit der Belieferung von Gemeinschaftsverpflegung - etwa Altenheimen und Krankenhäusern - und dem Frischetransport im Auftrag von Dritten. "Diese Sparten konnten etwa aufrechterhalten bleiben. Während des ersten Lockdowns hatten wir viele neue Aufträge im Transportbereich, aktuell sind die Umsätze auch in diesem Bereich wie gewohnt."
Andre Zametzer ist Prokurist beim Familienunternehmen.
Schleppende Sauerkrautsaison
Klassischer Renner im Winter ist das Sauerkraut aus eigener Herstellung. Doch in diesem Ausnahmejahr läuft auch diese Produktsparte eher schleppend. Zametzer: "Man ist zur Zeit zufrieden, obwohl die Abverkäufe schon unter dem Vorjahresniveau liegen. Dies hängt zum Einen mit der aktuellen Gastro-Schließung zusammen. Zum Anderen haben wir wegen der warmen Witterung erst Ende September - um 2-3 Wochen später als sonst - angefangen. Aktuell ist es immer noch zu warm für diese Jahreszeit, weshalb die Nachfrage noch gering ist."
Die Hochsaison beim Sauerkraut startet normalerweise um diese Jahreszeit und hält bis in den März hinein an. Dieses Jahr habe man das letzte Fass sogar noch über den Sommer an einige Kunden verkaufen können. "Langfristig betrachtet ist der Sauerkrautkonsum eher stagnierend bis leicht rückläufig, weil viele frisches Sauerkraut gar nicht mehr kennen. Wir sind jetzt bestrebt, auch die jüngere Generation - ob gewerblicher Kunde oder Privatkäufer - mittels Instagram für das Produkt zu gewinnen. Darüber hinaus überlegen wir uns, in naher Zukunft auch kleinere 1kg-Eimer statt 10kg-Großgebinden anzubieten", erläutert er.
Neben dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Transportunternehmen möchte sich die Früchte Zametzer GmbH in naher Zukunft zunehmend auf die Belieferung regionaler, inhabergeführten LEH-Märkte fokussieren.
Höhere Wertschätzung für regionale Erzeugnisse
Trotz der aktuellen Umstände sieht das Management der Früchte Zametzer GmbH der Zukunft positiv entgegen. "Unser Hofverkauf für die privaten und kleineren gewerblichen Kunden blüht. Es sind in den letzten Monaten viele Neukunden aus den Nachbarorten hinzugekommen. Gerade bei dieser Kundengruppe sehen wir eine erhöhte Wertschätzung für regionale Frischerzeugnisse", heißt es abschließend.
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