Die Saison für marokkanische Zitrusfrüchte startet dieses Jahr recht früh. In der KW 47 treffen voraussichtlich die ersten Berkane-Clementinen ein, etwa drei Wochen später folgen die ersten Navel-Tafelorangen aus dem nordafrikanischen Land. Trotz der guten Aussichten zur diesjährigen Saison wurde das marokkanische Zitrus im Laufe der Jahre eher zur Randerscheinung im deutschen Handel, bestätigt Krino Röben, Inhaber des Online-Shops Südfruchtversand24, der das Obst vorwiegend an Privathaushalte und kleinere gewerbliche Kunden liefert.
Clementinen 'Berkane'
"Die Zitrusernte in Marokko soll dieses Jahr gut sein", so Röben. Doch die Corona-Auflagen wirken sich ebenfalls auf die marokkanische Wirtschaft aus. "Ob man mit einer kleineren Mannschaft in den Packstationen alles fertig kriegt ist derzeit noch fraglich." Die Notierungen sollen etwa auf Vorjahresniveau liegen, erwartet man. Die sei aber auch Großteils von den größeren Bezugsländern, etwa Spanien und Südafrika abhängig. "Südafrika ist jetzt zu Ende, da sind die letzten Züge nun im Umlauf."
Marokkanische Orangen der Marke Leila
Aufgrund der großen Konkurrenz aus den anerkannten Anbauländern sei das Vermarktungsfenster für marokkanische Zitrusfrüchte im Laufe der Jahre tendenziell kürzer geworden. "Seltsamerweise war im Januar und Februar des letzten Jahres extrem viel marokkanische Ware auf dem Markt. Diese Angebotssituation ist allerdings eher untypisch, denn im Januar tut man sich meistens schwer noch marokkanische Navel-Orangen zu bekommen. Ich vermute, dass weniger Ware nach Russland exportiert wird, weswegen mehr Zitrus nach Europa kommt."
Seltenheit im Handel
Clementinen marokkanischer Herkunft seien normalerweise bis März-April zu haben, Orangen werden sogar bis in den Juni hinein gehandelt. "Danach steigen wir in der Regel wieder auf Südafrika um", so Röben. Generell seien marokkanische Zitrusfrüchte heutzutage eher eine Rarität im deutschen Handel. Röben: "Auf den Großmärkten sowie im LEH werden sie überhaupt nicht mehr angeboten. Über die deutschen Häfen kommt kaum noch Ware. deshalb beziehe ich das Groß meiner Ware über Rotterdam."
Über den Online-Shop werden nicht nur marokkanische Zitrusfrüchte und Florida-Grapefruits vertrieben, sondern auch französische Nüsse und regionale Kartoffeln vom exklusiven Partner. Man überlegt sich in naher Zukunft auch chilenische Trauben ins Sortiment aufzunehmen.
Weihnachtsabsatz
Am Gefragtesten seien die Zitrusfrüchte traditionell in der Vorweihnachtszeit, auch wenn die Qualität um diese Jahreszeit nicht besonders gut ist. "Wir haben aufgrund mangelnder Qualität mal versucht den Versand der ersten Orangen auf Januar zu schieben, das wurde einfach vom Kunden nicht akzeptiert. Man will einfach Zitrus unter dem Weihnachtsbaum haben. Die Hälfte des Jahresumsatzes im Zitrusbereich bezieht sich auf die Weihnachtszeit."
Außer marokkanischem Zitrus bilden Grapefruits aus Florida das Wintersortiment des Obstversands. "Ich warte noch 2-3 Wochen bevor ich die Ersten anbiete. Leider werden die Grapefruits jedes Jahr tendenziell teurer, weswegen diese Produktsparte eigentlich kaum noch Spaß macht." Dies hängt auch damit zusammen, dass es keine vernünftige Alternative für die gängige Florida-Grapefruit gibt. "Wir hatten mal die etwas süßere Sorte Texas im Angebot, leider enthalten diese Früchte relativ viel Schalenfehler, weswegen sie sich auch nicht so lange halten."
Florida-Grapefruits
Online-Handel boomt
Krino Röben betreibt bereits seit vielen Jahren den Online-Handel Fruchtversand24. Gerade in diesen Zeiten von Corona findet diese Handelssparte guten Anklang beim Verbraucher. "Auch wir spüren den Online-Boom. Mir wäre aber vor allem wichtig, dass wir die jüngere Generation ansprechen. Für viele junge Verbraucher ist Clementine gleich Clementine. Da fehlt leider zu oft das Geschmacksverständnis."
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