Die frühe neue Kartoffelernte beginnt in einigen Gebieten Andalusiens und Murcias bereits mit einigen sehr kleinen Mengen. Obwohl die Saison etwas früh begonnen hat, haben die reichlichen Regenfälle im April dieses Jahres die Ernte verlangsamt.
„Wir hoffen, Anfang Mai eine gute Ernterate zu erreichen und konstantere Mengen zu haben“, sagt Juan Manuel Coello, Direktor von Patatas Meléndez, dem größten Erzeuger und Vermarkter von Frischkartoffeln in Spanien mit einem Anteil von 19,1% und einem Umsatz von 88 Millionen Euro. „Im Allgemeinen werden die Hektarerträge höher sein als im letzten Jahr, mit etwas größeren Größen in Andalusien. Auch die Qualität scheint gut zu sein“, sagt er.
Nach den Worten von Coello „erwarteten wir vor Beginn der COVID-19-Krise ein Überangebot an französischen Kartoffeln für den Frischverzehr auf dem heimischen Markt, aber die Wahrheit ist, dass der Markt jetzt ziemlich leer ist. Deshalb wird die Ankunft der neuen Kartoffeln aus Spanien mit Spannung erwartet und wir erwarten eine gute Nachfrage sowohl auf dem Binnenmarkt als auch im übrigen Europa. Bei Patatas Meléndez setzen wir wegen ihrer kulinarischen Qualitäten zunehmend auf frische Frühkartoffeln, sowohl spanischer als auch anderer Herkunft.“
Seit Ausbruch der Pandemie in Europa sind die Kartoffelverkäufe an große und Online-Händler gestiegen, obwohl der Sektor auch durch den Verlust des Horeca-Kanals und der verarbeitenden Industrie stark betroffen ist.
„In der ersten Woche des in Spanien verordneten Ausnahmezustands haben sich die Bestellungen von Supermarktketten vervierfacht. Als die Hysterie und das Horten von Lebensmitteln vorbei waren, lagen die Verkäufe weiterhin um etwa 30% höher als üblich, da die Verbraucher ihre Einkäufe meist in Supermärkten tätigen. Allerdings haben wir nach der Schließung des Horeca und der verarbeitenden Industrie auch erhebliche Verluste erlitten, und Sorten, die für dieses Segment bestimmt sind, wie z.B. die Agria, werden unverkauft bleiben. Außerdem sind die Verkäufe auf den Großhandelsmärkten zwar gut angelaufen, aber am Ende sind sie auch recht stark zurückgegangen. Dabei handelt es sich um verschiedene Kanäle mit unterschiedlichen Bedürfnissen, so dass Sorten, die auf einem Kanal nicht verkauft werden, auf einem anderen Kanal nicht verkauft werden können. Diejenigen, deren Verkäufe hauptsächlich an die verarbeitende Industrie gerichtet waren, haben große Schwierigkeiten. Glücklicherweise ist unser Geschäft über alle Kanäle diversifiziert“, sagt Juan Manuel Coello.
Auch der Online-Kanal hat einen überraschenden Verkaufsanstieg verzeichnet. „Vor dieser Krise waren Kartoffeln kein Produkt, das online gekauft wurde, aber jetzt boomt der Verkauf über unseren Online-Shop und Amazon. Es war eine große Überraschung und wir glauben, dass sich dieser Trend von nun an fortsetzen wird. Diese Pandemie verändert die Verbrauchergewohnheiten kurz- und mittelfristig rapide, und wir werden sie genau beobachten müssen, um zu sehen, wie sie sich langfristig entwickeln“, sagt der Direktor des Unternehmens.
Patatas Meléndez erwarb kürzlich die Kartoffelfabrik Integral Potato SL, die Konkurs angemeldet hatte. Patatas Meléndez wird eine beträchtliche Investition in diese neuen Anlagen tätigen und die Arbeitsplätze seiner Beschäftigten erhalten. „Mit dieser Übernahme fügen wir unseren 24.000 Quadratmeter großen Anlagen weitere 5.200 Quadratmeter hinzu, was eine Erhöhung unserer Produktionskapazität um rund 30% bedeutet. Angesichts der aktuellen Situation können wir so die Produktion intensivieren und die Versorgung aller unserer Kunden gewährleisten.“
Als Spende für den Kampf gegen COVID-19 richtete das in Valladolid ansässige Unternehmen vor kurzem im provisorischen Ifema-Krankenhaus einen Lebensmittelwagen ein, der täglich 800 Lebensmittelpakete an rund 400 Freiwillige liefert. Bislang hat die Firma auch 3 Kartoffellastwagen gespendet.
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Juan Manuel Coello
Patatas Meléndez
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