Die türkischen Valencias sehen eine große Nachfrage aus den osteuropäischen Ländern. Obwohl die Saison langsamer begann, hat die Suche nach Vitamin C die Nachfrage in die Höhe schnellen lassen. Die Menschen scheinen sich weniger um Größen und Spezifikationen zu kümmern, was den Export der Produkte einfacher macht, als es normalerweise der Fall wäre. Trotzdem war es für einen türkischen Exporteur nahezu unmöglich, mit Ägypten zu konkurrieren.
Nach einem langsameren Start war ein Nebeneffekt des Coronavirus ein Anstieg der Nachfrage nach Valencias, sagt Mustafa Arslan, Eigentümer von MDA Agricultural Products. "Die Valencia-Saison begann vor zwei Monaten langsam, aber nachdem sich das Coronavirus schneller ausbreitete, haben wir eine enorme Nachfrage gesehen. Die Tatsache, dass die Türkei ein Exportverbot für Zitronen verhängt hat, wirkte sich zweifellos auch auf die Nachfrage nach Valencia aus. Die Valencia-Orangen aus dem Adana-Gebiet wurden diese Saison früher fertig, aber die meisten Unternehmen behalten ihre Produkte für April-Mai-Juni in ihren Kühlhäusern, um ihre Kunden auf den lokalen und ausländischen Märkten zu beliefern. Die Preise waren auf den Farmen teuer, aber die Euro-Währung und die Nachfrage haben uns geholfen, zu guten Preisen zu verkaufen. Jetzt bleiben vor allem zyprische Orangen. Ihre Qualität ist dieses Jahr höher als bei uns, deshalb ziehen wir es im Moment vor, ihre Orangen zu verpacken, um unsere Kunden mit besserer Qualität beliefern zu können. Ich gehe davon aus, dass diese Saison auch bis Ende Juni weitergehen wird."
Arslan hat bemerkt, dass sich die Kunden derzeit weniger für die Größen und Spezifikationen der Valencias interessieren, sondern dass die Käufer einfach nur Qualitätsprodukte erhalten möchten: "Die Mengen sind in dieser Saison geringer. Ich würde schätzen, dass wir etwa 20 bis 30 Prozent weniger Quantität als in der vergangenen Saison haben. Wir gehen davon aus, dass unser Gesamtvolumen für Valencia-Orangen etwa 350.000 Tonnen betragen wird. Die gesamte Orangenproduktion lag 2019 bei 1.700.000 Tonnen. Aber die türkischen Unternehmen schließen alle Lücken mit dem Import von Orangen aus Zypern. Auf diese Weise können wir sicher sein, dass wir immer genug Produktion haben, um unsere Kunden ohne Probleme beliefern zu können. Die Größen sind meist mittelgroß und klein. Aber es scheint, dass der Export einfacher als gewöhnlich ist, weil sich die Menschen mit dem Coronavirus nicht so sehr um Größe oder Spezifikationen kümmern. Die Verbraucher interessieren sich nur für das Vitamin C. Das bedeutet nicht, dass wir nicht alles tun, um unseren Kunden die bestmögliche Qualität zu liefern, die in den letzten Jahren allgemein gestiegen ist."
Während Ägypten den westeuropäischen Markt übernommen hatte, lag der Schwerpunkt der Türkei auf den osteuropäischen Märkten: "Russland, die Ukraine, Osteuropa und die Balkanländer sind der Hauptmarkt für türkische Valencias. Die Transitzeit ist der Hauptfaktor, weil wir in Westeuropa und dem Fernen Osten nicht mit Ägypten konkurrieren konnten. Die Ägypter haben Vorteile bei den Verpackungs- und Transportkosten. Aber wenn es um die nahegelegenen Länder geht, sind unsere Kosten niedriger als ihre, so dass wir in diesen Ländern leichter verkaufen können. Die meisten niederländischen Unternehmen sind direkt in Ägypten tätig, was uns in eine schwierige Position bringt, wenn wir mit ihnen konkurrieren möchten", erklärt Arslan.
Obwohl die Welt noch eine ganze Weile mit dem Coronavirus zu tun haben wird, hofft Arslan, dass sich die Situation bald wieder dem gewohnten Zustand annähert. Er ist der Meinung, dass es auch für die nächsten Saisons noch Konsequenzen geben wird: "Ich gehe davon aus, dass im Juli-August alles normal sein wird, und ich wünsche mir, dass das wirklich wahr wird. Aber ich denke, dass die nächste Saison ebenso schwierig sein wird, weil die meisten Unternehmen auf der ganzen Welt versuchen werden, zuerst die wirtschaftlichen Herausforderungen zu überwinden. Die Menschen könnten ihre Prioritäten bei der Ausgabe ihrer Gehälter ändern und mehr für die Zukunft sparen. Außerdem werden die Menschen ihr Gehalt für viel notwendigere Produkte verwenden, und sie werden anfangen, für ihre Zukunft zu sparen. Dies wird Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben, die sich auf jeden Aspekt des Geschäfts auswirken werden. Unser Plan ist es, die Kapazität leicht zu reduzieren und etwas weniger zu arbeiten als in diesem Jahr. Wenn die Unternehmen nicht vorsichtig sind, könnten sie mit einer Menge Probleme konfrontiert werden. Im Agrarsektor sind viele Unternehmen finanziell nicht gesund genug, um Risiken einzugehen", sagt er abschließend.
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Mustafa Arslan
MDA Agricultural Products
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