"Es sieht gar nicht so schlecht aus", sagt Wim Waterman von Waterman Onions über die derzeitige Lage auf dem Zwiebelmarkt. "Wir hatten nach Ausbruch der Pandemie einige sehr gute Wochen, in denen die Nachfrage sehr hoch war. Danach folgte eine Phase der Sättigung, weil die Leute zwar mehr Zwiebeln gegessen haben aber natürlich nicht so viele, wie sie gekauft haben. Inzwischen steigt die Nachfrage aber wieder an."
"Was das Preislevel angeht, so sind wir inzwischen wieder genau da, wo wir vor der Hamsterzeit angefangen haben. Es kann nur besser werden", fährt Wim fahrt. "Durch die polnische Nachfrage, wo Zwiebeln für 10 Cent pro Stück verkauft werden, ist die Grundlage des Marktes gut. Da die Containerpreise stark gestiegen sind, sieht es bei Fernexporten etwas schwieriger aus. Die Nachfrage aus Afrika ist kaum noch vorhanden. Brasilien kauft wieder mehr Zwiebeln und auch Israel kauft wieder mehr."
"Alles in allem denken wir, dass wir uns nicht über den Zwiebelmarkt dieses Jahr beschweren sollten. Es ist natürlich keine Topsaison wie im letzten Jahr, in dem die Preise sehr hoch waren, aber insgesamt sind die Preise ziemlich gut. Die Preise für rote Zwiebeln sind besonders gut, wobei es natürlich vor allem auf die Qualität ankommt. Die roten Zwiebeln, die für Supermärkte geeignet sind, können wir immer noch verkaufen. Wenn die Qualität nicht ganz so gut ist, wird es schwierig, sie zu verkaufen", fährt Wim fort.
"Die größten Herausforderungen gibt es bei der Logistik, weil die Grenzen dicht sind, es in vielen Ländern Lockdowns gibt und zu wenig Container und Fahrer zur Verfügung stehen. Die Auswirkungen all dieser Faktoren wiegen unterschiedlich schwer. In Nordamerika zum Beispiel, müssen sie Zwiebeln wegschmeißen, weil sie sie nicht mehr exportieren können."
In Hinblick auf die neue Ernte, ist die Dürre kein großes Problem für die Bauern in Noordoostpolder, so Wim. "Wir haben genug Bewässerungssysteme. So können wir das Land vorbereiten und im Notfall zusätzlich bewässern. Es wird dann zwar die Energiekosten in die Höhe treiben, aber wir bekommen immerhin keine Probleme durch die Dürre."
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