"Die Saison 2019/2020 hat, im Vergleich zum Vorjahr, ungefähr einen Monat später angefangen. Grund dafür ist die Flut vom 26. Oktober 2019, weshalb wir nicht gewohnt Ende Oktober bis Anfang November säen konnten. Stattdessen haben erst Ende November ausgesät", sagt Grabriele Francesco Tarallo. Der 41-Jährige ist seit 2002 Kartoffelbauer auf Sizilien.
Tarallo hat seinen Abschluss in Agrarkultur Wissenschaft und Technologie an der Universität Catania gemacht und ist daher der perfekte Ansprechpartner in Hinblick auf die Kartoffelsaison, die gerade beginnt.
"Obwohl wir dieses Jahr etwas verspätet gestartet sind, haben die hohen Temperaturen dieses Jahr den Wachstumszyklus beschleunigt. Allerdings hat es so wenig geregnet, dass wir zusätzlich bewässern mussten. Deswegen glaube ich, dass die Kartoffeln etwa um den 15. April rum auf den Markt kommen werden. Dann werden wir eine gute Quantität und auch Qualität haben, also schöne Kartoffeln mit einer intakten Haut. Je nachdem wie die Temperaturen sind, wird die Saison etwa bis zum 10. Juni gehen."
Sizilianische Produktion läuft gut, aber Preise hängen von ausländischer Konkurrenz ab
"In den kommenden zwei oder drei Wochen wird sich dann ein klarer Preistrend abzeichnen, der durch die Qualität und Quantität pro Hektar beeinflusst wird. Was das angeht, so bin ich ziemlich optimistisch. Wir wissen noch immer nichts über die Qualität und Quantität, die aus Nordafrika importiert wird und auch nichts über die Kartoffeln, die noch im Lager liegen. Beides hat Auswirkungen auf die Preise.
Wir haben dieses Jahr fast genau so viele Hektar mit neuen Kartoffeln bepflanzt wie im letzten Jahr. Die Mengen werden also gut ausfallen, aber natürlich kommen sie nicht an die Goldenen Jahre heran.
Die beliebteste Sorte ist laut Tarollo die Arizona. Darauf folgen Bellini, die Universa und andere Sorten, die viel Potential haben.
"Aber natürlich wird der Konsum vor allem durch den Geschmack unserer Produkte und ihre gesundheitllichen Vorteile bestimmt", so Tarallo. "Unsere neuen Kartoffeln werden direkt nach der Ernte gewaschen und können so nur 48 Stunden später verkauft werden. Sie benötigen kein Konservierungsverfahren für den Schiffstransport. Sie schmecken sehr gut, haben eine natürliche Süße und keinen erdigen Nachgeschmack. Man darf nie vergessen, dass die Richtlinien zur Produktion gemacht werden, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und wir in Italien nehmen das sehr sehr genau!"
"Wir jungen Bauern geben alles, um die besten Produkte auf den Markt zu bringen. Das wollen wir durch reibungslose Produktionsabläufe erreichen, wobei wir sowohl auf die gesetzlichen Vorgaben als auch auf die Qualitätsstandards achten. All das muss immer Hand in Hand gehen - die Abkürzungen überlassen wir anderen."