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Droht ein akuter Mangel an Saisonarbeitern?

Corona-Virus bremst Gemüseernte aus

Erntebeginn bei den Spargelbauern, doch die Coronakrise bereitet ihnen Sorgen. Die Grenzkontrollen bremsen Saisonarbeiter aus. Andere machen sich wegen des Virus erst gar nicht auf den Weg nach Deutschland.

Das Coronavirus könnte in Deutschland zu einem Mangel an frischem Obst und Gemüse führen. Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erbeeranbauer (VSSE) befürchtet Engpässe bei den anstehenden Ernten. Die Obst- und Gemüseernte in Deutschland sei abhängig von günstigen Arbeitskräften aus dem EU-Ausland, die nur den Mindestlohn verdienten und bis zu drei Monate lang sozialversicherungsfrei beschäftigt werden könnten.

180.000 Saisonarbeitskräfte in Süddeutschland
Allein für die Spargel- und Erdbeerernte benötigten die Anbauer in Süddeutschland über 180.000 Saisonarbeitskräfte, sagte Schumacher. Die meisten von ihnen kämen für gewöhnlich aus Polen und Rumänien. Während viele Polen aus Angst vor einer Infektion in diesem Jahr lieber zu Hause blieben, seien die meisten Rumänen nach wie vor bereit, nach Deutschland zu kommen.

Doch die rigide Grenzpolitik einiger EU-Staaten im Kampf gegen das Coronavirus könnten ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. "Unsere größte Sorge ist, dass Österreich und Ungarn die Grenzen komplett schließen", sagte Schumacher. Dann wüssten die Anbauer nicht mehr, wie es weiter gehen solle. Bereits Ende März sollen die ersten großen Mengen geerntet werden.

Den Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, deutsche Beschäftigte aus der Gastronomie für die Ernte einzusetzen, sieht Schumacher skeptisch. Teureres Personal mit geringerer Effizienz sei ein Problem bei einer Produktion, die schon öfter Schwierigkeiten gehabt habe, profitabel zu sein.

Spargelernte beginnt in zweiter Aprilhälfte
Die Spargelernte beginnt in Deutschland normalerweise in der zweiten Aprilhälfte und dauert bis zum "Johannestag", dem 24. Juni. In den vergangenen Jahren begann sie aber auch schon früher, nicht zuletzt wegen des Einsatzes von Folien. War das vor 20 Jahren noch eher die Ausnahme, ist es heute eher der Regelfall - und nimmt auch beim Beerenanbau zu.

Rechts: Josef Peck (LGV, l)
und Simon Schumacher (VSSE)


Österreich: "Wir werden mehr Leute benötigen, etwa aus der Gastronomie." 
Auch in Österreich macht die Ausnahmesituation den Gemüseerzeugern zu schaffen. Vieles in der Lebensmittelversorgung steht und fällt mit den nötigen Mitarbeitern, sagt Josef Peck, Vorstand der LGV Frischgemüse. Die Genossenschaft vereint 150 Familienbetriebe, die Obst und Gemüse anbauen. Auch bei ihnen arbeiten viele Pendler aus dem Ausland – auch diesen gehöre der Grenzübertritt erleichtert, fordert Peck. "Wir werden mehr Leute benötigen, etwa aus der Gastronomie."

Was nicht jetzt an Gemüse kultiviert werde, fehle ein halbes Jahr später. Zusätzlich seien Leute in der Sortierung, Verpackung und Logistik gefragt. Anders als Obst, mit dem die Lager gut gefüllt seien, lasse sich frisches Gemüse oft nur eine Woche aufbewahren.

LGV verbuchte aus dem Handel zuletzt um drei bis fünf Mal höhere Bestellmengen als üblich. "Wir konnten sie zu einem großen Teil erfüllen." In den kommenden Wochen werden in Österreich Gurken, Paprika und Paradeiser reif.

Weitere Informationen:
Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V.
Simon Schumacher
Werner-von-Siemens-Straße 2-6
76646 Bruchsal
Tel.: +49 7251 30320-80
E-Mail: info@vsse.de  
www.vsse.de     

www.lgv.at  

Erscheinungsdatum: