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Parallelen zwischen der EHEC-Krise und dem Corona-Virus: Befürchtungen des Handels

"Es wird sich zeigen ob wir aus früheren Epidemien gelernt haben"

Es gibt noch viel Verunsicherung was die genauen Auswirkungen des Corona-Virus für den Handel sein werden. Es ist jedoch nicht der erste Fall eines Krankheitserregers der den Handel so maßgeblich beeinflusst: Vor neun Jahren wütete die EHEC-Epidemie in Deutschland und 53 Menschen kamen ums Leben.

"Es gab viele Probleme im Umgang mit der Situation damals", kommentiert ein Akteur der Branche. "Es wurden weitläufig Warnungen für Gewächshausgemüse (Salat, Gurken, Tomaten) ausgerufen, schuld war aber, wie sich später herausstellte, Sprossengemüse." Die Auswirkungen für den europäischen Obst- und Gemüsesektor waren gravierend und letztendlich wurden Erzeuger durch die EU entschädigt. "In Deutschland wurden die Menschen krank und durch die fälschliche Beschuldigung von Gewächshauserzeugnissen litten auch die Produzenten. Beispielsweise in Spanien, einem der wichtigsten Lieferanten dieser Produkte für den deutschen Markt, waren die Auswirkungen für Produktionsfirmen gravierend. Es wird sich zeigen ob wir aus früheren Epidemien gelernt haben."

Der Fall EHEC war ein regional eher begrenztes Problem. Nun steht man vor einer globalen Krise: "Der Umfang heute ist wesentlich größer. Damals waren Deutschland und der Mittelmeerraum betroffen, mit Auswirkungen auf Obst- und Gemüse speziell. Das Corona-Virus legt alle Bereiche des täglichen Lebens lahm."

Für die nächsten Wochen und Monate hat er Bedenken was den Handel angeht: "Die Leute müssen weiter Lebensmittel kaufen. Das Virus könnte über (unverpackte) Waren im Handel übertragen werden. Und auch wenn die Produkte selbst nicht kontaminiert sind oder durch eine Verpackung geschützt, dann könnte man trotzdem durch Mitarbeiter oder andere Verbraucher in den Geschäften angesteckt werden." Der anstehende Gemüsesaison in Deutschland könnte so vor maßgeblichen Problemen stehen.

Es fehlt an Notfallplänen und Vorbereitungen für Fälle wie diese. "Wir stecken irgendwo zwischen Ratlosigkeit und dem übertriebenen vorbeugendem Verbraucherschutz, der in der Vergangenheit schon oft mehr Probleme gemacht hat als er Vorteile hatte. So oder so – die deutsche Fruchthandelsbranche wird unter der Situation leiden."

"Im Falle von EHEC kam ein wesentlich größerer bürokratischer Aufwand auf Erzeuger, Genossenschaften und Händler zu, die Preise blieben jedoch gleich und sind langfristig sogar eher gesunken, wenn sie sich dementsprechend nach oben entwickeln hätten müssen. Das Gemüse wurde zu Unrecht für die Verbreitung einer Krankheit beschuldigt und trug letztendlich aber trotzdem den Schaden davon. Davor hat man jetzt wieder Angst…"