In der Gastronomie wird der Personalmangel immer gravierender bemerkbar. Im Zuge dessen greift man umso häufiger auf teilweise verarbeitete oder sogar weiterveredelte Frischeprodukte zurück. Gleichzeitig möchte man auch zunehmend alles aus einer Hand bekommen. Die nächsten Jahre wird die Branche sich zwangsläufig zu einem Marktumfeld von reinen Vollsortimentern entwickeln, behauptet Robert Eder, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma in Niederbayern.
Blick auf den Hauptsitz der Früchte Eder GmbH in Kirchham/Tutting Bild: Früchte Eder GmbH
Die Früchte Eder GmbH sitzt im Herzen Niederbayerns und beliefert vorwiegend Hotellerie, Gastronomie und Großverbraucher im ca. 100-km-Radius, bis nach Deggendorf und Passau: Convenience ist einer der bedeutendsten Entwicklungsbereiche des bayerischen Unternehmens. „Seit 2012 setzen wir zunehmend auf Freshcut-Artikel. Unser Sortiment erstreckt sich von geschnittenen und gewürfelten Zwiebeln und Karotten bis hin zu Schnitt- und Mixsalaten. Wir haben diesen Salatvarianten teilweise auch Namen von umliegenden Ortschaften gegeben.“
Blick in die Produktionsstätte des Unternehmens / Bild: Früchte Eder GmbH
Personalmangel und Vollsortiment
Der Personalmangel in der Gastronomie wird sich die nächsten Jahre immer mehr bemerkbar machen, glaubt Herr Eder. „Deshalb versuchen wir gerade für Obst und Gemüse ein maßgeschneidertes Convenience-Sortiment anzubieten, sodass der Gastronom auch mit wenig Personal auskommt. Neben diesen fehlenden Arbeitskräften ist eine zweite Tendenz zu beobachten: Wir bewegen uns in einem Marktumfeld in dem wir in wenigen Jahren alles anbieten muss. Bis vor ca. 20 Jahren kaufte jeder seine Ware in unterschiedlichen Fachgeschäften, mittlerweile gibt es das vollständige Sortiment in einem Supermarkt. Einen ähnlichen Trend sehe ich im Großhandel: Derzeit bin ich ein Obsthändler der nebenbei Convenience anbietet, in 15 bis 20 Jahren werde ich mich aber allmählich zu einem Vollsortimenter entwickeln.“
Ein Teil der Concenience-Palette wird von Hand verarbeitet / Bild: Früchte Eder GmbH
Das heutige Convenience-Portfolio des mittelständischen Unternehmens umfasst derzeit 480 Artikel, von Kartoffel- und Zwiebelprodukten bis hin zu fertigen Salaten. Alleine bei einem Standardprodukt wie den Möhren gibt es bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen Schnittarten: „Wir bieten Karottenstiften mit einer Schneide von 2 bis 5 mm. und dazu außer der gängigen orangen Karotte nochmal verschiedene andere Farben wie Gelb, Rot und Violett. Somit sind wir im Endeffekt nur bei Karotten bereits bei ca. 25 einzelnen Artikeln.“
Innerhalb der Region pflegt die Früchte Eder GmbH enge Kontakte zu den Erzeugern. Hauptartikel die viel genommen werden bezieht man über Direktimporte aus dem jeweiligen Anbaugebiet, kleinere Artikel werden in der Münchener Großmarkthalle zugekauft. Anfang des Monats trafen beispielsweise die ersten Gurken aus holländischem Anbau in Niederbayern ein, so Geschäftsführer Robert Eder (hier im Bild).
Geplante Kapazitätsverdoppelung
Die Dienstleistung der Früchte Eder GmbH enthält verschiedene Qualitätsstufen, das Sortiment wird einfach dem jeweiligen Klientel angepasst. „Wir beliefern Altenheime genauso wie Premium-Gastronomen. Wir sitzen nur 6 km von Europas größter Golfregion in Bad Griesbach entfernt." Um den steigenden Bedürfnissen seiner Gastro- und Großhandelskunden auch in Zukunft gerecht werden zu können, plant man derzeit einen großflächigen Neubau. Die jetzige Betriebskapazität am bestehenden Standort beläuft sich auf etwa 10.000 m2, wenn alles nach Plan läuft wird in wenigen Jahren nochmal 10.000m2 zugebaut, berichtet der Händler abschließend.
Weitere Informationen:
Früchte Eder GmbH
Jürgen Hennhöfer
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