870 SKUs (Stock Keeping Units) für frische Tomaten. Das nützt niemandem, so Stephan Weist von der REWE Group auf dem kürzlich stattgefundendem Global Tomato Congress. Die unglaublich hohe Anzahl überraschte so einige der anwesenden internationalen Tomatenakteure, und doch sind sie selbst mitverantwortlich für diesen wahnsinnigen Wachstum im Tomatenregal. "Ein Brand Manager allein, macht noch keine Marke", sagt Stephan.
Er selbst würde gern wieder zurück zu den 'nur' 24 SKUs. "Das erleichtert dem Verbraucher die Wahl und erhöht auch die Chance, dass dieser mal eine andere Tomate als seine Top-3-Favoriten kauft.
Private Label geben REWE gewünschte Kontrolle
Der Grund für diese enorme Differenzierung ist der Wachstumsgrad des Tomatensektors. Aber Stephan fragt sich jetzt, ob diese enorme Vielfalt nicht zu verrückt wird. "Von den 870 SKUs sind 97% die Top 50 der am häufigsten gekauften frischen Tomatenprodukte. Das bedeutet, dass die Anzahl der anderen SKUs es dem Verbraucher nur schwierig machen und auch uns viele Kopfschmerzen bereiten.
"Private Labels funktionieren bei uns gut. Seit etwa fünf Jahren konzentrieren wir uns vor allem auf diesen Bereich. Als Einzelhändler haben wir dadurch eine bessere Kontrolle, und wir glauben, dass dies die Übersichtlichkeit des Regals verbessert. Auf jeden Fall füllen wir unsere Regale rein auf der Grundlage von Zahlen und nicht auf der Grundlage von Emotionen."
Teurere Sorten gewinnen an Boden
Überzeugt von dem 'strukturierteren' Weg, ist Stephan manchmal beunruhigt, wenn er die Wahl der lokalen deutschen Einzelhändler sieht. "Verpackungen oder Produkte, die wir vor langer Zeit haben fallen lassen, stehen dort immer noch im Regal. Ich glaube nicht, dass das hilft, um es ordentlich zu halten."
Auf die Frage nach der Entwicklung des gleichen Tomatenregals antwortet Stephan, dass sich der Abstand zwischen 'einfachen', billigeren Tomatensorten und teureren, 'hochwertigen' Sorten verringern wird. Auch wenn es Zeit braucht. "Für den deutschen Verbraucher ist eine Tomate in erster Linie ein 'essentielles Lebensmittel'. Anders sieht es in Spanien und Belgien aus. Dort ist es mehr ein Erlebnis."
Für weitere Informationen:
REWE Group
www.rewe-group.de