"Unsere große Stärke ist die just-in-time Logistik. Unsere Kernkompetenz ist, dass wir als Vollsortimenter in nur wenigen Stunden die gesamte Produktpalette zu unseren Kunden liefern können. Wir nehmen unseren Kunden die Vordisposition ab", erzählt Renato Häfliger, Geschäftsführer der Gebr. Gentile AG aus Näfels in der Schweiz.
Die Waren stammen zur Hälfte aus der Schweiz, die andere Hälfte wird aus dem Ausland bezogen. "Sobald Schweizer Obst und Gemüse verfügbar ist wird darauf umgestellt. Einerseits hängt das mit den geschlossenen Grenzen und allfälligen Strafzöllen zusammen, andererseits sehen wir aber auch eine stetig wachsende Nachfrage nach Regionalität", so Häfliger. Nur in sehr wenigen Fällen sei der Import aus dem Ausland zu Saisonzeiten in der Schweiz auch rentabel und sinnvoll.
Die Obst- und Gemüseproduktion des Landes befindet sich in der Hochsaison: "Allerdings gab es auch bei uns Probleme mit dem Wetter. Durch die Hitze ist das Wachstum der Kulturen wesentlich verlangsamt und die Nachfrage kann nur schwer gedeckt werden." Häfliger macht sich über eine Knappheit jedoch keine Sorgen: "Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit eingespielten Beschaffungskanälen und haben so auch bei schwierigen Konditionen das gesamte Sortiment abrufbar."
Generell werde die Regionalität immer mehr in den Fokus gerückt: "Hier ist nicht nur wichtig, dass das Obst und Gemüse aus der Schweiz kommt, sondern auch die Regionen und Entfernung vom letztendlichen POS spielen eine Rolle. Manche Händler differenzieren sich in diesem Bereich beispielsweise durch Regionalmarken. Die geografische Lage wird bei diesen Labels sehr eng eingegrenzt. Alles steht im Zeichen der Nachhaltigkeit." Noch sei die regionale Ware trotz allem ein Nischenmarkt im Großhandel, für die Zukunft erwartet der Geschäftsführer allerdings ein weiteres Wachstum.
Neben der regionalen Ware erkennt Häfliger einen eher überraschenden Favoriten im Handel: "In den letzten Jahren haben wir einen steilen Anstieg bei den Granatäpfeln gesehen. Die Früchte werden, je nach Saison, aus Spanien, Israel oder der Türkei bezogen. Mengenmäßig steigt sich der Absatz bei diesem Produkt von Jahr zu Jahr sehr stark." Es seien zwar keine Großmengen, die Entwicklung jedoch trotzdem interessant. Hauptabnehmer dieser Exoten seien Detailhändler.
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