370 Produkte aus Thüringen tragen das Label "Geprüfte Qualität". Dazu gehört auch Gemüse aus Thüringen. Doch in Thüringen wird immer weniger davon angebaut. Rund 15 Betriebe ernten auf 800 Hektar. Damit ist die Anbaufläche seit dem Jahr 2000 um die Hälfte geschrumpft, berichtet MDR. Aktuell haben die Agrargenossenschaft Großengottern den Weißkraut- und die Hainich Obst und Gemüse GmbH den Gurkenanbau eingestellt.
Vielen Gemüsebauern in Thüringen geht es nicht gut. Die Situation verschlechtere sich zunehmend, sagte Joachim Lissner vom Thüringer Gartenbauverband in Erfurt. Auf der einen Seite wollten die Thüringer und die Politiker Regionales auf dem Teller. Auf der anderen Seite werde es den Gemüsebauern sehr schwer gemacht. Die Agrargenossenschaft Großengottern hat nach eigenen Angaben den Anbau von Weißkohl ganz eingestellt.
Eine jahrhundertealte Tradition ist damit zu Ende. Aktuell war es ein Erdfloh, der die Pflanzen zerstörte. Neue Verordnungen bezüglich Pflanzenschutzes machen es den Agrarbetrieben schwer, solchen Plagen entgegenzuwirken. "Wir können nicht mehr kostendeckend arbeiten", sagte Vorstand Eckhard Meyer. Die Gründe für den Rückgang der Gemüseproduktion sind vielfältig.
Mindestlohn drückt
Außer Hitze und Wasserknappheit drückt auch der Mindestlohn auf die Produktionskosten. Saisonarbeitskräfte erhalten derzeit den Mindestlohn, also 9,19 Euro. Das sei nicht das Problem, sagte der Chef der Hainich Obst und Gemüse GmbH in Oberdorla, Martin Weißenborn. Für gute Arbeit müsse es guten Lohn geben. Aber das Geld müsse erwirtschaftet werden. Der Handel bestimme den Preis. Der Gurkenanbau wurde eingestellt, weil hier zahlreiche Saisonkräfte gebraucht werden. Am Ende stand ein Minusgeschäft.
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