Die Steinobstkampagne nähert langsam aber sicher ihrer Hochsaison. Auch am Wiener Großmarkt treffen nun wöchentlich vermehrte Abladungen an Nektarinen, Pfirsichen und vor allem Kirschen ein. Durch die Nähe zu Italien haben die dortigen Erzeugnisse seit jeher einen hohen Stellenwert im Wiener Frischehandel. Doch die kurz- sowie langfristigen Herausforderungen für die italienischen Steinfrüchte seien zahlreich, weiß Spezialist Peter Haas der gleichnämigen GmbH.
Bereits seit einigen Wochen steht alles bei der Wiener Handelsgesellschaft im Zeichen der Steinfrüchte. "Es hat in den italienischen Anbaugebieten besonders viel geregnet. Es ist teilweise eine absolute Katastrophe", lautet die Zwischenbilanz von Peter Haas während eines Besuchs bei einem seiner Lieferanten. Qualitativ waren die italienischen Kirschen bisher allerdings größtenteils sehr schön. "Durch die hohen Preise lässt der Absatz noch zu wünschen übrig, das ist aber um diese Jahreszeit und bei diesen Rahmenbedinungen recht normal."
Erzeuger und Händler hoffen, dass die Temperaturen bald in die Höhe gehen. "Für Steinobst genauso wie z.B. bei Erdbeeren muss das Wetter stimmen, um den Absatz bei den sämtlichen Steinfrüchten anzukurbeln. Das spielt eine ganz große Rolle."
Überangebot & zwangsläufiger Preisdruck
Außer den diesjährigen Wetterbedingungen sieht der Fachhändler - der zu über 90 Prozent seiner Importprodukte aus Italien bezieht - ein übergreifendes Problem in Sachen Steinobst. Denn gemäß Haas sei durch die großen und günstigen Importmengen des LEHs aus Spanien, Griechenland und Italien und die ständige Produktionserweiterung ein stetiges Überangebot entstanden. "Infolge dessen muss man mit einem kontinuierlichen Preisdruck rechnen, weswegen die Ausgangslage für uns als mittelständische Großhändler sehr schwierig wird. Nichtsdestotrotz bleibt es nach wie vor mein Anliegen qualitativ hochwertige Ware aus Italien zu vermarkten."
'Immer noch Chancen'
Der Steinobstmarkt sei laut Haas stets in Entwicklung. "Bei den Aprikosen gibt es jedes Jahr ca. 20 neue Sorten, die im Anbau erprobt werden. Auch der Konsum von Nektarinen und Paraguayos wird von Jahr zu Jahr mehr. In dem Sinne gibt es immer noch Chancen, auch für die Italiener", erläutert Haas abschließend.
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