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23. & 24. Mai 2019 in Warschau

Treffen der internationalen Arbeitsgruppe Kiwibeere

Am 23. und 24. Mai kam die internationale Arbeitsgruppe Kiwibeere in Warschau auf dem Campus der Universität „Warsaw University of Life Sciences – SGGW“ zusammen. Es war das 10. Mal, dass die internationale Arbeitsgruppe für intensive zwei Tage in einem Gastland zusammenkam und Erfahrungen und Wissen über die Kiwibeerenzucht austauschte. Die Organisation wurde wie jedes Jahr von der Zuchtgruppe der Universität Gent in Zusammenarbeit mit der Pomologischen Vereinigung Ost-Flandern koordiniert.

Großes Interesse am Kollektivgarten von Prof. Piotr Latocha

Neben Vorträgen wurden immer wieder Feldbesuche organisiert, um eine Anzahl von praktischen Zuchtaspekten zu besprechen und die lokale Vorgehensweise in der Kiwibeerenzucht zu studieren. Die Zuchtumstände und die Vorgehensweise dabei sind in den verschiedenen Ländern immer anders.

Besuch Obstgarten Kiwibeere Kostrzewa

Die Arbeitsgruppe Kiwibeere besteht aus Forschern, Züchtern, Veredlern und Vertreter des Obsthandeln. Neben Teilnehmern aus Belgien waren auch Teilnehmer aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich, der Ukraine, Polen, Portugal, Rumänien und der Schweiz, aber auch aus Neuseeland und China anwesend.

Die Themen, die dieses Mal im Mittelpunkt standen, fokussierten sich vor allem auf die Fruchtqualität, Haltbarkeit, Veredelung und ökonomische Aspekte. Zum ersten Mal gab es auch eine Postersession, wo das Augenmerkt auf Sortenforschung, Düngung und der Fruchtqualität lag.

Düngungsspezialisten Jonas Decorte aus Belgien und Barbara Lata aus Polen im Gespräch

Während der Begrüßung betonte Vorsitzender Filip Debersaques (Universität Gent – B) die Bedeutung vom Wissens- und Erfahrungsaustausch, um eine gute Qualitätsfrucht zu erhalten. Das sei der Schlüssel zum Erfolg. Er verkündete dabei, dass alle Erfahrungen und das Wissen in einem englischen Kiwibeerenbuch gebündelt werden sollen, das noch dieses Jahr erscheint.

In der ersten Sitzung leistete Luca Fiorentini (Skool Innovation Ltd – NZ) einen interessanten Beitrag zu der Bedeutsamkeit zum Geschmack bei Kiwibeere und der wichtigen Rolle des Züchters dabei während der Zucht und der Ernte. Er sagte u.a., dass die Versteigerungen von Packhäusern nicht der Ort seien, um die Qualität zu verbessern. Der Züchter setzt die Anfangbedingungen für die Qualität fest, danach kann sie nur gleichbleiben oder fallen. Forscher Tomasz Krupa (SGGW – PL) stieg tiefer in die verschiedenen Methoden zur möglichst langen Haltbarkeit von Kiwibeeren ein. Er warnte vor den Folgen von zu hohen CO2-Werten in den Kühlzellen. Danach behandelte Callum Kay (Skool Innovation ltd – NZ) eins der schwierigsten Themen: Wie gehen wir am besten an die Reife von Kiwibeeren heran und wie bestimmen wir den optimalen Erntezeitpunkt. Er stellte hierfür eine Formel vor, die sich aus der Kiwibeerenzucht ableitet.

Bei der zweiten Sitzung sprach Florin Stanica (Universität Bukarest – Rumänien) die Erfahrungen von einigen rumänischen Produzenten an. Er schlug vor, in unterschiedlichen Regionen (Ländern) auf die gleiche Weise einen Sortenvergleich zu errichten. Alexander Zimmerman (Beiers Untersuchungsinstitut – D) präsentierte seine Erfahrungen mit einigen deutschen Produzenten. Der Chinese Yan Chang Wang (Botanischer Garten Wuhan) gewährte Einsicht in seine genetische Forschung und sprach über einige chinesische Kiwibeerensorten.

In der letzten Sitzung ließen sie eine Anzahl an ökonomischen Aspekten Revue passieren. Piotr Latocha von der polnischen „Warschau University of Life Science – SGGW“ stellte die aktuelle Situation der Kiwibeerenzucht vor und die Vermarktung derselben. Das Produktionswachstum kämpft weiter mit der fehlenden Bekanntheit der Frucht in der Öffentlichkeit. Auch der Frost in den Frühlingsnächten bleibt ein Problem. Der junge Züchter Adam Krostrzewa (Minikiwi Kostrazwa – PL) brachte die Erfahrungen aus seinem eigenen Betrieb, übernommen von seinem Vater, ein, vom Beginn 2011 bis heute. Er betonte die Möglichkeiten der Zucht, aber auch dass es in Bezug auf das Zuchtwissen noch einen weiten Weg zu gehen gibt. Er wird jetzt, nach der Rekordernte des letzten Jahres, mit einem Off-Year bei der Sorte Geneva konfrontiert. Aber die dynamische Vorgehensweise dieses jungen Produzenten macht Hoffnung für die Zukunft.

Besuch Obstgarten Grzegorz Kostrzak

Neben der Theorie gab es auch viel Zeit für die Praxis: Es wurden natürlich auch Kiwibeerenplantagen besucht. Bei der Universität wurde der Kollektivgarten von Prof. Piotr Latocha besucht, der Heimathafen der Bingo-Sorte. In die Obstgärten von Minikiwi Kostrzewa (3ha) und Grzegorz Kostrzak (1,33ha) wurde auch eingeladen. Wie jedes Jahr gab es wieder sehr viel Interesse daran, wie das Stutzen, die Düngung und Bestäubung etc. angepackt werden. Das Abwägen der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme in den unterschiedlichen Ländern führte immer wieder zu spannenden Diskussionen. Es gab auch Zeit, um andere Kulturen anzuschauen wie die Kornelkirsche (Cornus mas), Erdbeeren (Rinnen auf Kokossubstrat) und Brombeeren in Töpfen (long cane).

Diese 10. Auflage machte wieder viel Freude, auch dank des Einsatzes vom polnischen Gastgeber Prof. Piotr Latocha. Das Netzwerk wurde wieder gestärkt und erweitert und jetzt werden Pläne für die nächste Auflage des internationalen Kiwibeerentreffens geschmiedet, das in Norditalien stattfinden soll.

Für mehr Informationen:
Filip Debersaques
Hoofdlector Tuinbouw 
Universiteit Gent
+32(0) 9 243 24 89
+32(0) 495 16 25 57
filip.debersaques@ugent.be  

Erscheinungsdatum: