Momentan muss eine Tomate, um biologisch zu sein, auf Boden, ohne synthetische Pestizide und nicht in einem beheizten Gewächshaus angebaut werden. Die bekannten beheizten Gewächshäuser, die es Gemüse erlauben, außerhalb der Saison zu wachsen, können kein Bio-Siegel erhalten.
Diverse Vertreter von Obst- und Gemüseproduzenten würden gerne erreichen, dass Tomaten, die in beheizten Gewächshäusern angebaut wurden, das Bio-Siegel erhalten. Sie argumentieren, dass wenn sie ihre Gewächshäuser heizen, sie keine Pestizide verwenden.
Für Bio-Fachleute wäre das unlogisch: Die nationale Bio-Föderation, die FNAB und Synabio, das die Agrarlebensmittelunternehmen im Sektor zusammenbringt, glauben, dass der Anbau von Bio-Tomaten in beheizten Gewächshäusern eine komplette Abweichung wäre, weil sie der Meinung sind, dass man in der Bio-Landwirtschaft den Saisonwechsel respektieren muss.
Sie weisen auch darauf hin, dass eine Tomate, die in Frankreich im beheizten Gewächshaus angebaut wird, für 4 mal mehr Treibhausgase verantwortlich wäre, als eine aus Spanien importierte und 8 mal mehr als eine Tomate, die während der Saison in Frankreich produziert wird.
Wenn es für das Bio-Siegel von Tomaten aus beheizten Gewächshäusern grünes Licht geben sollte, würde das einen Präzedenzfall für alle anderen Gewächshausernten schaffen. Die Europäische Kommission muss eine Entscheidung treffen, aber sie wird auf der Entscheidung des Nationalen Bio-Landwirtschaftsausschusses basieren, die gerade auf den 19. Juli verschoben wurde.
Quelle: rmc.bfmtv.com