Der Produzent Giorgio Tusini aus San Prospero (Modena) macht sich Sorgen um das Birnensegment und schlägt vor, alte Birnenplantagen zu entwurzeln und neue zu pflanzen, bis ein nationaler Plan aufgestellt ist.
Birnen auf einem Großmarkt
"Das Birnensegment hatte in den letzten acht Jahren mit einer Krise zu kämpfen. Der Konsum ist gesunken und die Produzenten haben es nicht geschafft, mit der neuen Dynamik Schritt zu halten. Nicht zu vergessen sind die Importe aus den Niederlanden und Belgien, die zu einem ähnlichen oder sogar niedrigeren Preis produziert werden können."
Auf globaler Ebene ist die Birnenproduktion auf wenige Regionen konzentriert. Südafrika, Argentinien und Chile können Stoffe verwenden, die in Europa verboten sind, was bedeutet, dass ihre Produkte, obwohl sie außerhalb der Saison geerntet werden, wettbewerbsfähiger sind.
"Die aktuellen Absatzpreise liegen mit rund 0,65 Euro pro kg nahe den Produktionskosten. Handlungsmöglichkeiten sind bei einem solchen Preisniveau eingeschränkt, da es schwierig genug ist, die Gewinnschwelle zu erreichen. Nicht zu vergessen, dass ein Hektar mindestens 50.000 € kostet und viele Erzeuger diese Summe erst einmal abzahlen müssen."
Laut Tusini sind auch der politische und der Gewerkschaftssektor verantwortlich. "Niemand forderte außergewöhnliche Maßnahmen wie Steuerbefreiungen für Arbeit während der Ernte, erhöhte Steuern oder einen strategischen Plan für den Sektor. Allein die Emilia Romagna hat in den letzten 20 Jahren 20% der Anbauflächen verloren. Wir müssen auf diese Strukturkrise mit entsprechenden Maßnahmen reagieren."