Michel-Edouard Leclerc, Leiter der Supermarktkette E. Leclerc, hat kürzlich erklärt: "Ich schlage ein 0%-Mehrwertsteuer auf Bioprodukte vor, die zwangsläufig teurer sind. Sie sollten nicht nur den Reichen vorbehalten sein."
Dies löste eine große Debatte im Internet aus. Das Finanzministerium erklärt, dass 0% Mehrwertsteuer aufgrund der Regeln der Europäischen Union nicht möglich ist. Andererseits ist eine ermäßigte Mehrwertsteuer auf Bioprodukte einer der Wege, die nach der großen nationalen Debatte untersucht werden. Was die Landwirte betrifft, so ist die Antwort einfach. "Die Senkung der Mehrwertsteuer ist eine Möglichkeit, dem Verbraucher zu vermitteln, dass Bioprodukte billiger sein können als herkömmliche. Aber das ist falsch", betont Patrick Benezit, stellvertretender Generalsekretär der National Federation of the Farmers' Unions (FNSEA). "Bioprodukte sind in Mode, also versuchen die Einzelhändler, mit ihnen die Verbraucher anzusprechen."
Einige, wie der Supermarkt Système U, behaupten, dass sich für die Verbraucher nicht viel ändern würde. Der Unterschied würde nur wenige Cent betragen. "Keine Mehrwertsteuersenkung hat jemals einen großen positiven Effekt gezeigt. Die 10%-Steuer beim Catering und die Situation bei den Damenhygieneprodukte sind nicht für einen Vergleich geeignet", erklärt Dominique Schelcher, Präsident von Système U. Was die Bio-Einzelhändler betrifft, so verteidigt Claude Gruffat, Präsident von Biocoop, seit Jahren die Idee, "die Preisdifferenz, die Bio-Produkten ungerecht auferlegt wird, zu verringern". Seiner Meinung nach sollte eine reduzierte Mehrwertsteuer nicht nur für Produkte "Made in France" gelten. "Wir sollten auch einen Blick auf unsere Nachbarn werfen und dabei den CO2-Fußabdruck im Auge behalten. Eine Mehrwertsteuerermäßigung wäre bei Lebensmitteln kaum spürbar, aber bei den mit 20% oder 10% besteuerten Waren, wie Haushaltswaren, gäbe es einen echten Einfluss auf die Preise."
Quelle: ouest-france.fr