Obst und Gemüse machte 2018 circa 14% des Gesamtvolumens der Agrarproduktion der EU aus. Das ist ein fundamentaler Sektor für viele EU-Mitgliedstaaten. Vor allem für die, in denen er besonders gut entwickelt ist, wie in den mediterranen Regionen und in manchen nord- und osteuropäischen Ländern.
Außerdem produzieren alle EU-Mitgliedstaaten mindestens ein paar Sorten Obst und Gemüse. Äpfel und Tomaten sind die Hauptprodukte des großen Facettenreichtums der Obst- und Gemüsehöfe der EU. Diese Höfe, hauptsächlich klein mit relativ hohem Arbeitsaufwand, erzielen ein Einkommen von durchschnittlich (für Obstspezialisten) bis sehr hoch (für Gartenbauexperten inklusive Blumen- und Zierpflanzenproduktion). Der EU-Handel von Obst und Gemüse wird durch die Vorherrschaft von internen gegenüber externen Strömungen charakterisiert, wodurch die EU traditionell ein Nettoimporteur ist.
Umfassendes Supportsystem
Um die Widerstandsfähigkeit des Obst- und Gemüsesektors sowie seiner Betreiber zu stärken und den Verzehr ihrer Produkte anzukurbeln, hat die EU ein umfassendes Supportsystem eingerichtet, vor allem durch den Regulierungsrahmen für die gemeinsamen Organisationen und ihre operativen Programme, das Krisenmanagement und die Produkte. Die Bestimmungen für Erzeugerorganisationen und ihre operativen Programme, das Krisenmanagement und die Marketingstandards helfen der Funktionsfähigkeit des Sektors, mit zusätzlichem Support durch das EU „Schulobst- und Gemüseprogramm“, sowie die EU-Förderung und Qualitätsregelungen, Einkommenshilfe und ländliche Entwicklungsmaßnahmen, die für alle Agrarsektoren gültig sind. Die kürzlich verabschiedete EU-Gesetzgebung brachte bereits wichtige Änderungen für den Obst- und Gemüsesektor und keine weiteren großen, politischen Veränderungen werden momentan erwartet. Es wird seine Aufgabe sein, die strukturelle Anfälligkeit und schwache Organisation zu überwinden, sich Innovationen anzueignen und auf Kundenwünsche zu reagieren, die die Zukunft des Sektors verändern werden.