Mit neuen Vermarktungskonzepten wollen die Obstbauern aus dem Alten Land den Deutschen wieder mehr Appetit auf Äpfel machen. Grund ist, dass deren Pro-Kopf-Konsum rückläufig ist. Die Banane verwies mit 16,3 Kilo den Apfel (15,5 Kilo) im vergangenen Jahr erstmals seit 25 Jahren auf den zweiten Platz, wie der Landesbauernverband am Donnerstag in Hannover mitteilte. 2017 waren noch 18,4 Kilo Äpfel pro Kopf gekauft worden. Der Jahrhundertsommer 2018 verhalf den deutschen Obstbauern zu einer Ernte von knapp 1,2 Millionen Tonnen, 310.000 Tonnen davon in Niedersachsen.
Spitzenposition beim Obsteinkauf
Deutlich mehr Äpfel drängten aber vom Bodensee sowie aus Polen auf den Markt, die gute Ernte in privaten Obstgärten sorgte ebenfalls für eine geringere Nachfrage, sagte der Obstbauexperte des Bauernverbandes, Ulrich Buchterkirch. Diese Menge drücke auch die Preise. Mit exklusiven Club- und Markensorten, so seine Idee, könne der Apfel wieder seine Spitzenposition beim Obsteinkauf erreichen.
Ein Konzept dazu hat der bei den Norddeutschen Obstbautagen gerade als Jahrgangsbester unter den jungen Gärtnermeistern ausgezeichnete Christian Maack. Er empfiehlt eine Apfelmix-Box, in der vier verschiedene Apfelsorten aus dem Alten Land mit einem Info-Flyer zum Apfel und zur Geschichte des Anbaugebiets angeboten werden. "Wir müssen unsere Region herausstellen, um den Verbraucher auf uns aufmerksam zu machen. Dazu gehören emotionale Geschichten darüber, was das Alte Land ausmacht", sagte Maack. Er forderte die Erzeugerorganisationen wie Elbe-Obst und Marktgemeinschaft Altes Land sowie den Fruchthandel auf, bei der Vermarktung gemeinsam zu handeln.
Quelle: DPA