Nicht weniger als 30 bis 40% des häuslichen Plastikverpackungsabfalls besteht aus Plastikfolien. Von einem technischen und organisatorischen Standpunkt ist das Recycling von Plastikfolien sehr schwierig. Neue Folienverpackungen werden auch fast immer aus neuem Kunststoff hergestellt.
Attero, TUSTI, die Eindhoven Universität für Technologie (TU/e), Dow Benelux, Oerlemans Packaging und Pokon Naturado haben sich deshalb zusammengeschlossen. Sie haben ein Konsortium gebildet, dass technische Forschung zu einer geschlossenen Plastikfolienkette durchführt. Diese geschlossene Kette solle, letztendlich, die Nachfrage nach neuen Kunststoffen reduzieren.
Es gibt in diversen Teilen dieser Wertschöpfungskette Herausforderungen. Diese beinhalten ein konstantes Abfallangebot und die Entfernung von Verunreinigungen. Die Vielfalt der neuen Folien muss auch adäquat in Angriff genommen werden. Diese Art des Recyclings muss auch wirtschaftlich profitabel sein.
Die Kooperation zwischen den Kettenpartnern ist essenziell, wenn diese Herausforderungen gemeistert werden sollen. Diese Studie wurde ProLiFeX („Postconsumer Recycling Of L(L)DPE in Flexible Extrusion“) -Projekt genannt. Jede involvierte Organisation wird die nötige Expertise aus ihren diversen Positionen in der Wertschöpfungskette einbringen.
Die Studie hat drei Ziele:
1. Einen konkurrenzfähigen, konstanten, hochqualitativen Granulatstrom entwickeln
Attero wird den häuslichen PMS-Plastikfolienabfall schreddern. Dieser Prozess wird in ihrer neuen Polymer Recycling Anlage passieren. Die Plastikfolie wird heiß und kalt gewaschen und zu einem Granulat recycelt.
TUSTI hat das Know-how, wenn es um die Qualität geht, die benötigt wird, um eine runde Plastikfolie zu produzieren. Sie werden die Testlabore stellen, um das Granulat zu produzieren. Sie werden sie auch zu den relevanten Eigenschaften testen.
Attero wird Anpassungen an ihrem Prozess vornehmen, um die richtige Qualität zu erreichen.
2. Eine konkurrenzfähige, recycelte Plastikfolie entwickeln
Es gibt bestimmte Standards, die bei der Entwicklung von konkurrenzfähiger, recycelter Plastikfolie eingehalten werden müssen. Die Folie muss:
- Stark genug sein, um zum Beispiel Dünger oder Blumenerde zu verpacken
- Verschließbar sein
- Nicht mehr pro kg Produkt kosten, wenn es um den Abfallwirtschaftsbeitrag geht, ohne den Anreiz, recycelte Materialien zu benutzen
- Nicht teurer in der Produktion sein
- Nicht auf der Außenseite weiß sein
- Stabil genug sein, um das Endprodukt für bis zu ein Jahr zu lagern.
Projektpartner Oerlemans Packaging wird neue Plastikfolien produzieren. Diese werden Atteros Re-Granulate enthalten, ergänzt neuem Kunststoff eines anderen Projektpartners, Dow. Oerlemans Packaging, Dow und TU/e werden spezifische Rezepturen entwickeln. Diese werden für einschichtige sowie vielschichtige Plastikfolien sein.
Dow wird experimentelle Analysen der Attero-Granulate durchführen. Sie werden diese Tests an den Granulaten auch vermischt mit anderen gut ausgewählten Materialen ausführen. Die Untersuchungen helfen, die Qualität, Eigenschaften, Konsistenz und Variationen dieses Materials zu prüfen.
3. Eine runde Konsumentenproduktverpackung mit einem höchstmöglichen Anteil an recyceltem Inhaltsstoffen entwickeln
Der letzte Projektpartner ist Pokon Naturado. Sie werden die Plastikfolie, die von Oerlemans Packaging produziert wurde, testen. Diese Testung wird an einer Düngemittelverpackungsanlage durchgeführt werden. Die Tests werden dann auch an vielschichtigen Plastikfolien für Blumenerde ausgeführt. Es gibt eine höhere Nachfrage nach dieser Verpackungsart. Diese Plastikfolien müssen in der Lage sein, sich zu dehnen und verschließbar sein.
Oerlemans Packagings R&D Abteilung wird die physikalischen Eigenschaften der Folie untersuchen, wie zum Beispiel die Bedruckbarkeit. Das wird zusammen mit Pokon gemacht. Die TU/e wird zusätzliche Forschungen durchführen. Sie werden das gewonnene Wissen dieses Projekts über relevante Medienkanäle verbreiten.
Das gewonnene Wissen aus diesem kooperativen Projekt sollte die Konsortiumspartner befähigen, eine Verpackung mit einem hohen Anteil an recycelten Inhaltsstoffen zu identifizieren. Die Verpackung wird für eine großformatige Produktion geeignet sein. Dieser Produktionstypus ist nötig, um den CO2-Fußabdruck der Plastikfolienverpackungen weiter zu reduzieren.
Das ProLiFeX-Projekt wird zweieinhalb Jahre laufen. Es wird teilweise durch eine Gemeinschaftsprojektunterstützung von 495.000€ möglich gemacht.