Allein die bretonischen Genossenschaften repräsentieren 50% des französischen Tomatenmarktes mit 230.000 Tonnen Tomaten pro Jahr. Sie werden das ganze Jahr über in beheizten Gewächshäusern angebaut und unter den Markennamen Savéol, Prince de Bretagne und Solarenn verkauft.
Die 3 Marken haben sich kürzlich zusammengeschlossen, um Tomaten anzubieten, die "ohne Pestizide angebaut" werden. Ihr Versprechen an den Verbraucher lautet, dass ihre Tomaten, obwohl es keine Bio-Tomaten sich, keiner Behandlung unterzogen werden. Die Samen oder die Pflanze können behandelt werden, aber nicht die Tomate.
"Wir arbeiten schon seit langem daran, den Einsatz synthetischer Pestizide zu reduzieren", erklärt Marc Keranguéven, Vorsitzender von SICA, einer Kooperative der Firma Finistere, die unter der Marke Prince de Bretagne produziert. Pflanzenschutzmittel werden noch vereinzelt benutzt, werden aber zunehmend durch Lehm und Hummeln ersetzt.
Als sogenannten "dritten Weg für die Landwirtschaft" neben den konventionellen und biologischen Ansätzen vorgestellt, umfasst diese Zusammenarbeit alle Gemüsebauern jeder Genossenschaft. Sie alle haben ein spezielles Training absolviert, um zu erlernen, wie man auf einer anderen Art und Weise anbaut. Laut Christophe Rousse, Vorsitzender von Solarenn, "basiert dieses Label nicht auf Kommunikation, sondern auf der harten Arbeit der Produzenten".
Die drei Marken hoffen gemeinsam, dass ihre Null-Pestizid-Produkte "bald" 30 bis 40% ihres Tomatenumsatzes ausmachen werden. Die Preise werden von den Händlern festgelegt, wahrscheinlich irgendwo zwischen den Preisen von konventionellen und biologischen Produkten. "Es gibt zusätzliche Kosten, die auch bedacht werden müssen", betont der Vorsitzende von Savéol.
Diese Vereinigung von "Natur und Geschmack" könnte sich nach und nach auf andere Kulturen ausweiten. Es wurden bereits Tests an den roten Kuri-Kürbissen und Erdbeeren durchgeführt und Gurken könnten als nächstes an der Reihe sein. "Wir wollen den Weg ebnen, aber die Landwirtschaft ist nicht so schnelllebig wie das Internet. Es braucht mehr Zeit", erklärt Gilbert Brouder, Vorsitzender von UCPT, der anderen Genossenschaft unter Prinz de Bretagne. "Das Wichtigste ist, Barrierefreiheit mit und zwischen konventionellen oder biologischen Produzenten zu errichten."
Quelle: www.20minutes.fr