Supermärkte sind die, die uneingeschränkt herrschen. Preise und Spannen stehen unter Druck. Marken funktionieren nicht bei frischem Obst und Gemüse. Das Umsatzwachstum in Supermärkten ist schwierig. Die Dinge sehen in der Branche düster aus. Ist das denn auch alles wahr?
Wenn man sich die direkten Zahlen ansieht, erkennt man, dass frisches Obst und Gemüse eine äußerst wichtige Kategorie im Supermarktverkauf ist. Marc Deij vom Forschungsunternehmen Nielsen präsentierte diese positiven Zahlen. Dies tat er am AGF Kennis(sen)dag (Tag des Wissens und der Bekanntschaft im Bereich Frischobst und -gemüse). Diese fand im NAC-Stadion in Breda (Niederlande) statt. Dazu trug er seine grüne Glückshose, die mit vierblättrigen Kleeblättern verziert war.
Nielsen sammelt "Kassenzettel" von vielen Supermärkten. Alle diese Kassenzettel sind eine Schatztruhe an Informationen und führen zu einer riesigen Datenbank. Stellen wir beispielsweise einen Vergleich zwischen Bananen als gesunden Snack und der Snack-Süßwarenabteilung, wo man Produkte wie Liga und Sultaninen findet, auf. "In diesem Gang gibt es etwa 75 verschiedene Produkte. Bei Bananen kann man nur zwischen drei verschiedene Produkte aussuchen", sagt Marc. Alle Kekse zusammen ergeben einen Umsatz von 124 Millionen Euro pro Jahr. Das ist ziemlich hoch. Es ist jedoch nicht einmal die Hälfte der 275 Millionen Euro, die Bananen jedes Jahr in die Kassenschubladen der Supermärkte bringen.
Obst und Gemüse haben eine gute Position im Snack-Segment, das breiter ist als nur das Keksregal. Rund ein Viertel des Umsatzes von 5,8 Milliarden Euro, der in diesem Segment erzielt wird, ist auf Obst und Gemüse zurückzuführen. Damit belegen diese Produkte den zweiten Platz, nur ganz knapp hinter getrockneten Produkten. Das Snack-Segment wächst jährlich um fünf Prozent. Der Umsatz mit Snackobst und -gemüse steigt jedoch überdurchschnittlich um neun Prozent pro Jahr.
Gurkenumsatz = Teeumsatz
Dieser Trend geht über die Supermärkte hinaus, auch der Einzelhandelsumsatz steigt jedes Jahr. Dies ist jedoch vor allem auf höhere Preise zurückzuführen. Das Volumen ist in den letzten sieben Jahren nicht gestiegen, sagt Marc. Zusammen haben die Supermärkte einen Umsatz von fast 40 Milliarden Euro erzielt. In den letzten Jahren ist der Umsatz um 3,5% gestiegen. Dies ist vor allem auf höhere Preise zurückzuführen. Wenn man den Trend aufbricht, wird man sehen, dass der Frische-Sektor für ein Wachstum von 4,3% verantwortlich ist. Marc geht noch einen Schritt weiter. Innerhalb der Frischekategorie ist Obst und Gemüse das einzige Segment, das einen Anstieg verzeichnet. Dieser Anstieg betrifft sowohl die Mengen als auch die Preise.
Obst und Gemüse gewinnen für den Umsatz des Einzelhandels zunehmend an Bedeutung. Zwischen 2011 und 2018 stieg der Umsatz um 1,3 Milliarden Euro. Das mag nicht viel erscheinen, aber wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, wird man feststellen, dass bestimmte Produkte besser sind als ganze Kategorien. Mit 331 Millionen Euro liegen Äpfel an zweiter Stelle hinter Lagerbier, was 996 Millionen Euro entspricht. Eric weist auf den Gurkenverkauf hin, der mit 146 Millionen Euro mehr einnimmt als der Gesamtumsatz aller Teesorten.
Auch in der Kategorie Gemüse sind die Gurken führend, mit dem höchsten Umsatzanstieg. Gurken verzeichneten ein Wachstum von 17% gegenüber dem Vorjahr. Äpfel sind führend in der Obstkategorie. Der Umsatzanstieg beim Apfel ist vor allem auf höhere Preise zurückzuführen. Himbeeren, Mangos und Blaubeeren nehmen dank größerer Mengen zu.
Starke Marken im Bereich Frischobst und -gemüse
Wer sagt, dass Marken nicht im Bereich Frischobst und -gemüse funktionieren? Eine Marke wie Kanzi hat einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Dies ist vergleichbar mit Brand und Peijnenburg. Zespri (24 Mio. EUR) ist gleichrangig zu Axe und Ben & Jerry's, während Tommies (25 Mio. EUR) auf dem gleichen Niveau wie Nutella und Cruesli liegt. Wer Pink Lady, die einen Umsatz von 46 Millionen Euro Umsatz verzeichnen, mit Marken aus anderen Kategorien vergleicht, wird sich am Ende bekannte Namen wie Oral B, Alpro, Duyvis und Grand'Italia ansehen.
Ist die ganzjährige Verfügbarkeit wirklich so wichtig? Die Verkaufszahlen zeigen, dass Produkte in den acht umsatzstärksten Wochen des Jahres einen erheblichen Teil ihres Gesamtumsatzes erzielen. In den acht Wochen, in denen die meisten Erdbeeren verkauft wurden, wurden fast 40% des Jahresumsatzes erzielt.
Abschließend wies Marc auf einige Trends hin, bei denen die Branche mitspielen kann. Dazu tragen auch regionale Unterschiede bei. Am 11. November gehen Kinder in Teilen der Niederlande von Haus zu Haus, tragen Laternen und singen. Dies geschieht zu Ehren von St. Martin. Ziel ist es, so viel Süßigkeiten wie möglich zu bekommen. Die Hersteller von Schokoriegeln haben dies erkannt und in der Woche vor der Laternenparade einen Umsatzanstieg verzeichnet. Es gibt einen ähnlichen Anstieg der Mandarinenverkäufe in der Woche vor diesen Feierlichkeiten. Könnte dies auch für andere Produkte möglich sein?
Was ist mit den Möglichkeiten, die es noch gibt? Obst und Gemüse sind im Durchschnitt für 12% des Umsatzes eines Supermarktes gut. Wenn 65 % der niederländischen Supermärkte diese Norm erreichen würden, würde der Gesamtumsatz auf 300 Mio. EUR steigen.
Sie möchten sich die Folien nochmal ansehen? Dann senden Sie bitte eine E-Mail an Marc unter marc.deij@nielsen.com