APM Terminals investiert Milliarden von Dollar in westafrikanische Seehäfen. Sie entscheiden sich jedoch dafür, nicht in Lagos, dem aktuellen (viel kritisierten) Containerhafen-Drehkreuz für die Region zu investieren.
In Liberia hat die Terminalabteilung von Maersk im Rahmen eines Konzessionsvertrags mit der Regierung 110 Millionen Dollar in ihren Hafen in Monrovia investiert. Der Landesleiter George Adjei erklärte, dass diese Ausgaben 50 Millionen Dollar für Werftarbeiten und 60 Millionen Dollar für zusätzliche Ausrüstung beinhalten. Die Investition liegt bereits in der Nähe des Gesamtbetrags, den APM verprochen hatte, für die gesamte Laufzeit des 25-jährigen Mietvertrages in den Hafen einzubringen.
APM und seine Partner geben ebenfalls 1,5 Milliarden Dollar für einen Mehrzweckhafen auf der grünen Wiese in Tema, Ghana, aus, der sich auf einem Grundstück neben dem aktuellen Seehafen befindet. Der Hafen von Tema ist für etwa 70 Prozent des Handels in Ghana verantwortlich und ist vom Frachtverkehr überfordert.
Die neue Anlage wird eine Kapazität von über 3,5 Millionen Standardcontainern, 17 Ankerplätze und genügend Tiefe für Neopanamaxe von bis zu 13. 000 TEU verfügen - ein Vielfaches größer als die größten Schiffe, die derzeit Tema anlaufen. Etwa 20 Prozent der Gesamtinvestitionen werden nicht in den Hafen fließen, sondern in den Ausbau der Autobahn, die Tema mit der ghanaischen Hauptstadt Accra verbindet. Der Bau des Hafens ist im Gange und wird voraussichtlich im nächsten Jahr eröffnet.
APM Terminals besitzt zudem einen bestehenden Mietvertrag am Apapa-Terminal in Lagos, Nigeria, dem verkehrsreichsten Containerterminal in ganz Westafrika. Größere Pläne für Investitionen in die dortigen Aktivitäten wurden jedoch nicht angekündigt. Lagos ist bekanntlich überlastet, was zum großen Teil auf den ungewöhnlich schlechten Zustand des Oshodi-Apapa Expressway zurückzuführen ist. Schlaglöcher geben Teilen der Autobahn das Aussehen einer Offroad-Rennstrecke, der Stau ist ein nahezu dauerhafter Zustand und Lkw-Fahrer parken ihre Fahrzeuge routinemäßig und nehmen sich ihren Wohnsitz auf der Straße. Wenn der Verkehr am schlimmsten ist, fahren Auto- und Kleinbusfahrer auf der falschen Seite, gegen den Strom, um blockierte Fahrspuren zu umgehen. Im Juli soll die nigerianische Regierung Maersk und Cosco für die Überlastung verantwortlich gemacht haben.
Quelle: maritime-executive.com