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Danny Deen, Denimpex:

"Man sollte das machen, was zu seinen Stärken gehört''"

In diesem Sommer ist Bram Deen im Alter von 84 Jahren gestorben. Im Jahre 1955 hat er die Firma Denimpex gegründet, die Produkte an die verarbeitende Industrie lieferte. Im Laufe der Jahren hat die niederländische Firma für Frischeprodukte aus Amsterdam auf die Einfuhr aus Übersee-Ländern und die Belieferung der Supermärkte umgeschaltet unter der Leitung der zweiten Generation, Danny und die dritte Generation Joey Deen. “Wir sind an erster Stelle ein Familienbetrieb. Deshalb sind wir imstande schnell auf Marktänderungen einzuspielen. Wir brauchen kein Treffen, wir können innerhalb von fünf Minuten die Unternehmenspolitik ändern,” sagt Danny Deen.



Wie sah Denimpex am Anfang aus?
“Mein Vater hat hauptsächlich die verarbeitende Industrie beliefert. Früher hatte jeder eingedoste und konservierte Lebensmittel. Produkte wie Gurken, Essiggurken, Schwarzbeeren, Kirschen, Spargel, Sellerie, Weiß- und Rotkohl wurden in großen Mengen zur Industrie verschifft. Unser Handel war größtenteils auf Deutschland, Großbritannien, Skandinavien und Jugoslawien gerichtet. Zum Beispiel: wir lieferten viele Essiggurken an den britischen Markt, sie gehörten dazu wenn man in der Kneipe ein Bier bestellt hat. Wir hatten damals einen Marktanteil von 80 Prozent. Die Konkurrenten waren J.H. Wagenaar und Nic Breuers.”

Warum seid ihr auf Frischeprodukte umgestiegen?

“Ich habe 1987 im Betrieb angefangen, vorher habe ich Erfahrungen gesammelt bei Jacob van den Berg in Rotterdam im Zitrusimport. Mein Bruder hat zu gleicher Zeit Erfahrungen gesammelt bei verschiedenen Betrieben, inklusive Frankort & Koning, Aartsenfruit, SFI und Remus, er wollte auch wieder im Familienbetrieb in Amsterdam arbeiten. Es gab einen deutlichen Trend Richtung frische Lebensmittel, die Essensgewohnheiten haben sich damals geändert. Die Möglichkeiten in der Industrie waren nicht mehr so groß. Die Versteigerungen hatten die Idee, um die Geschäftsstellen mit hochwertigen Chronographen auszustatten, die gesamte Essiggurken-Industrie ist aus den Niederlanden und Belgien verschwunden. Immer weniger Leute haben konserviertes Obst und Gemüse gekauft. Deshalb haben wir uns immer mehr der Einfuhr, der Belieferung der Supermärkte und der Ausfuhr in die verschiedenen Ausfuhrmärkte Übersee gewidmet.”



Wie ist das gelaufen?
“Wir haben schon viel mit Zwiebeln gehandelt und mein Vater hat in Dinteloord mit einer Zwiebelpackstation, Remus genannt, angefangen. Am Anfang waren wir nicht abhängig von anderen Sortierbetrieben und Remus war bald Selbstversorger. Die niederländischen Zwiebeln waren damals nur von August bis März auf dem Markt. Dann haben wir einen eigenen Betrieb, Aratra BV in Ägypten gegründet, der importierte Zwiebeln und Kartoffeln aus Ägypten nach Europa. Wir hatten als Ersten in den Niederlanden die tasmanischen Zwiebeln von Vecon, und zusammen mit Van Dijk waren wir die Ersten die mit der Einfuhr der Zwiebeln aus Neuseeland in die Niederlande angefangen haben. Mit Jaap Wiskerke haben wir mit dem Anbau in Südfrankreich angefangen. 1988 ist mein Vater in Rente gegangen, und im Laufe der Jahren beliefern wir immer mehr die Supermärkte.”

Habt ihr bald mit den anderen Obstsorten angefangen?
“Außerhalb der niederländischen Saison gab es viel Platz für Einfuhrprodukte. Wir haben bald mit der Einfuhr der Äpfel, Birnen und Weintrauben aus Australien angefangen. Südafrika, Neuseeland, Südamerika, Israel und Ägypten wurden später immer wichtigere Herkunftsländer. Als Produktspezialisten haben wir die Saisonen jahrrund gefolgt.”



Wann hat das chinesische Abenteuer angefangen?
“Ende der 80er Jahren. Damals war es wie im Wilden Westen. Es gab Staatsbetriebe und einige Exporteure ohne Genehmigungen. Wir konnten viele Produkte über Hong Kong und Singapore einführen. Die Firma Shandong Foodstuffs Import Export war die erste und einzige Chinesische Ausfuhrfirma die eine Exporterlaubnis für Knoblauch erhalten hat, wir haben sofort mit der Einfuhr aus China angefangen. Das dauerte bis 2006, damals hat der Manager von Shandong Foodstuffs I/E einen eigenen Betrieb gegründet. Zum Glück waren wir damals bekannt in China. Wir arbeiten jetzt mit einem chinesischen Betrieb zusammen der die gesamte Produktion zu uns und zu verschiedenen anderen chinesischen Exporteure schickt. Neben Knoblauch kaufen wir auch Ingwer, Kastanien, Grapefruit und Birnen aus China. Wir liefern den Knoblauch zum Beispiel in 12 verschiedenen Verpackungen, von 10 Kilogramm losen bis 100 Gramm in Netzbeuteln, und von losen bis geschälten, alles ist möglich.”

Stehen die Einfuhrvolumen aus Europa unter Druck weil die Nachfrage aus anderen Märkten zugenommen hat?
“Bestimmt! In der Vergangenheit war Europa die wichtigste Ausfuhrbestimmung für China. Momentan stehen wir an siebter Stelle. Länder wie Pakistan, Japan und Indonesien sind viel wichtiger geworden. Und ich erwarte, dass die Bedeutung Europas immer weiter abnehmen wird. Im Jahre 1988 hat man vorhergesagt, dass China sich irgendwann von einem Ausfuhr- zu einem Einfuhrland entwickeln würde, das passiert jetzt. Vor zehn Jahren haben wir als Ersten Grapefruits eingeführt. Die Saison dauerte damals von Januar bis März. Jetzt fängt die Saison Ende August an, der Export ist aber gar nicht mehr interessant für die Chinesen, weil die einheimischen Preise viel höher geworden sind. Das gilt auch für die chinesischen Äpfel, die haben wir seit sieben Jahren nicht mehr importiert.”


Welche Länder sind für Sie die wichtigsten Produktionsländer der Zukunft?
“Das ist abhängig von den Saisonen, für uns sind China, Neuseeland, Ägypten und Südamerika weiterhin wichtige Einfuhrländer. Wir haben schon seit einigen Jahren ein eigenes Büro in Brasilien. Wir wollen die ganze Produktreihe in der unsere Stärken liegt liefern. Deshalb importieren wir jetzt auch aus Thailand. Wir führen Zwiebeln aus neun Ländern ein, inklusive Japan. Letztes Jahr war dieser Handel nicht sehr interessant, weil die spanischen und die niederländischen Zwiebeln billig waren. Das könnte sich kommende Saison ändern.”

Glauben Sie an eine Produktvielfalt oder an Produktspezialisierung?
“Wir haben immer an eine Produktspezialisierung in Kombination mit einer Markenpolitik geglaubt, der Kunde sollte sich auf die Kontinuität der Qualität und der Lieferungen verlassen können. In der Frischebranche fängt jetzt eine Phase an in der jeder das macht was er gut kann, das ist eine gute Entwicklung. Für uns handelt es sich um Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Zitrus. Wir arbeiten zum Beispiel schon seit 35 Jahren mit bestimmten Lieferanten in Neuseeland zusammen. So kann man richtig was aufbauen. Die unkoordinierten Firmen scheiden alle aus, in manchen Sektoren aber schneller als in anderen. Was die Einfuhrzwiebeln betrifft, sind wir die einzige Firma zusammen mit Mulder Onions und Van der Lans. Regelmäßig sieht man aber beim Knoblauch opportunistische Importeure auf dem Markt, das ist unglaublich störend für den Markt. Sie bleiben nie lange, aber jemand der fünf Container einführt, kann viel verderben für jemand der 100 Container einführt. In manchen Produktgruppen, wie die indischen und ägyptischen Weintrauben, gibt es immer noch zu viele Lieferanten, leider. Ich glaube, die Zahl der Importeure wird in Zukunft weiter abnehmen, jeder wird Anspruch erheben auf eine bestimmte Spezialität. Das gilt auch für den Export. In den letzten Dezennien haben viele Packstationen mit der Ausfuhr angefangen. Das war auch in der Vergangenheit der Fall, und sie werden sich in Zukunft zu spezialisierten Exporteuren entwickeln.”



Erwarten Sie mehr Konkurrenz von Produzenten aus Übersee die hier ihre Vertriebsbüros gründen?
“Das wird immer vorkommen. Beispiele sind Outspan, Jaffa oder Agrexco. Erzeuger aus allen Ländern haben hier ihr Glück gesucht, aber von den in den letzten 20 Jahren gegründeten Büros sind keine mehr hier. Sie haben meistens kurz nach dem Start aufgehört. Jemand aus Ägypten oder China der hier eine Firma gründet hat keinen Netzwerk, sie können in kurzer Zeit den Markt zerstören. Deshalb können sie es besser den professionellen Importeuren überlassen.”

Sind die Importeure immer noch imstande, Gewinne zu erzielen?

“Es ist kein Luxusleben. Die Gewinnmargen stehen schwer unter Druck. Man muss niedrige Kosten und große Volumen haben, um Gewinne erzielen zu können.”

Wäre es nicht attraktiver für Sie um Ihr eigenes Kühlhaus zu haben?

“Das weiß ich nicht, Denimpex ist seit 1955 in diesem Gebäude in Amsterdam angesiedelt. Es ist immer unsere Strategie gewesen, um nah mit den verschiedenen spezialisierten Kühlhäusern zusammenzuarbeiten. Importierte Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Weintrauben, Äpfel, Birnen, Datteln und Zitrus kann man nicht alle im gleichen Kühlhaus lagern. Die Warenprüfer sind trainiert, sie sind unsere Augen und Ohren. Beim Weichobst wäre es notwendig, aber unsere Methode klappt prima für unsere Produkte. Es passt zu unserer Philosophie, dass jeder das machen sollte, was er gut kann. Unsere Firma hat nur acht Mitarbeiter in den Niederlanden und einen in Brasilien.”



Wer sind Ihre Kunden?
“Die Kunden stammen aus ganz Europa. Etwa 50 Prozent sind Großhändler, 40 Prozent sind Einzelhändler und 10 Prozent sind Exporteure. Wir haben Kunden in Australien, Westafrika, Brasilien und Russland.”

Was ist die größte Bedrohung für Sie?
“Die größte Bedrohung wäre wenn man unwissend an einem Lebensmittelskandal beteiligt ist. Zum Beispiel Fipronil in Eier. Die Gemüsebranche erlebte 2011 die EHEC-Krise, und der Zwiebelexport war vor kurzem von der Abschaffung des Keimhemmers MH bedroht. Es ist die Frage was folgt. Der russische Boykott hat verschiedene Betriebe getroffen, jeder sollte in kurzer Zeit neue Verkaufsmärkte finden. Aber solche Lebensmittelskandale schaden der ganzen Industrie.”

Und wo liegen die Chancen?
“Wir machen meistens das, was zu unseren Stärken gehört. Weil wir klein sind, sind wir imstande unsere Taktik zu ändern. Deshalb haben wir auch von der industriellen Verarbeitung auf Import gewechselt. Wir sind aktiv auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Unsere Kunden fragen zum Beispiel mehr Bioprodukte, und wir untersuchen, welche Produkte wir dem Sortiment hinzufügen können. Im Jahre 1990 importierten wir viele Avocados aus Südafrika. Leider haben wir damit nicht weitergemacht, aber man weiß ja nie!”

Weitere Informationen:
Denimpex
Danny Deen
Erscheinungsdatum: