Copa wählt Joachim Rukwied zum neuen Präsidenten
wählte am 22. September in Brüssel den Deutschen Joachim Rukwied zum neuen Präsidenten, um zur Sicherung der Zukunft der europäischen Landwirte beizutragen.
Rukwied, der einen Ackerbaubetrieb in Deutschland führt, sagte nach seiner Wahl: „Ich werde
die hervorragende Arbeit meines Vorgängers Martin Merrild fortführen, der zur Sicherung der
Position von Copa zur künftigen GAP beigetragen und auf ein gutes Handelsabkommen
zwischen der EU und Japan gedrängt hat."
„Ich bin überzeugter Europäer und der festen Ansicht, dass die Gemeinsame Agrarpolitik einen
europäischen Mehrwert erbringt. Eine meiner Prioritäten wird sein, für die kommenden Jahre
eine starke, gemeinsame, nachhaltigere und einfachere GAP sicherzustellen, die ausreichend
finanziert ist und den Landwirten bei der Bewältigung zunehmender Herausforderungen wie
dem Klimawandel und Marktvolatilität hilft. Die Vereinfachung der Regeln der GAP, der Abbau
von Bürokratie für die Landwirte und die Gewährleistung gemeinsamer Regeln in der gesamten
EU sind essenziell“, betonte er.
Der Amtsvorgänger, Martin Merrild (r.) aus Dänemark, gratulierte DBV-Präsident Joachim Rukwied zur Wahl zum neuen COPA-Präsidenten. (Quelle: Copa-Cogeca)
Mit Blick auf detailliertere Maßnahmen sagte Rukwied: „Die Direktzahlungen der GAP müssen
in aktueller Höhe in der ersten Säule verbleiben, da dies den Landwirten dabei hilft, besser mit
Einkommensrisiken umzugehen. Auch die Marktsicherheitsnetze müssen erhalten und weiter
ausgebaut werden. Der Schwerpunkt muss unter anderem auf Maßnahmen gelegt werden, mit
denen die Landwirte Marktrisiken besser bewältigen können. Hierzu gehört die Entwicklung
von Termin-Märkten, um die zunehmende Marktvolatilität in den Griff zu bekommen.
Risikomanagementmaßnahmen müssen in der zweiten Säule der GAP verbleiben und ihre
Nutzung muss für die Erzeuger weiterhin freiwillig sein. Dies muss sich auch in der Mitteilung
der Kommission zur GAP widerspiegeln, die Ende November veröffentlicht werden könnte“, so
Rukwied.
„Zudem muss die Stellung der Landwirte in der Lebensmittelkette verbessert werden. Ich
begrüße die Arbeit des Landwirtschaftskommissars Hogan in dieser Hinsicht und erwarte für
2018 konkrete Vorschläge zur Beseitigung unlauterer Handelspraktiken in der
Lebensmittelversorgungskette. Wir brauchen eine gesetzliche Regelung zur Bekämpfung
unlauterer Handelspraktiken, da freiwillige Ansätze nicht funktioniert haben.“
„Des Weiteren werde ich faire, ausgewogene Handelsabkommen anstreben. Wir haben ernste
Bedenken hinsichtlich der aktuell verhandelten Abkommen zwischen der EU und dem
lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur sowie Australien und Neuseeland. Ich werde mich mit Nachdruck für ein gutes Abkommen für die europäischen Landwirte einsetzen und darauf drängen, dass die Landwirtschaft in den Gesprächen nicht als Druckmittel eingesetzt wird.“
„Mit Blick auf den Brexit ist besonders wichtig, Störungen des Handels so gering wie möglich zu halten und das Defizit von 10,3 Milliarden Euro, das der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU verursacht, zu decken.“
Joachim Rukwied ist Präsident des Deutschen Bauernverbands. Er leitet einen 295 Hektar
großen Ackerbaubetrieb, in dem Getreide, Zuckerrüben, Raps und Gemüse angebaut werden. Er ist außerdem auch Winzer. In seiner Arbeit als Präsident wird er von sechs stellvertretenden Präsidenten unterstützt: Joe Healy vom Irischen Bauernverband (IFA); Marian Sikora vom Polnischen Verband landwirtschaftlicher Erzeuger (FBZPR); Henri Brichart (FNSEA); Roberto Moncalvo vom italienischen Bauernverband Coldiretti; Martin Merrild vom Dänischen Landwirtschafts- und Lebensmittelrat (DAFC); Franz Reiseker von der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ).
Quelle: www.copa-cogeca.eu