Die Wirtschaftskrise hatte lange Zeit Auswirkungen auf Bio-Produkte. Jetzt, wo sie nicht mehr da ist, greifen die Verbraucher öfters und bewusster zu biologischem Gemüse, merkte Hiob an. Er arbeitet für Bio Montaña, den spanischen Partner der Best Fresh Group. "Dieser Schalter kann nun auch auf Kultivierungsebene gesehen werden. Die größeren konventionellen Namen in Spanien beginnen nun auch mit Bio. Diese bauen direkt Hunderte Hektar mit biologischen Erzeignissen an."
Der Einfluss von Bio in Spanien hat bereits einen spürbaren Effekt auf den niederländischen Anbau gehabt. "Ein deutscher Einzelhändler, wie Aldi Nord, sieht einen zuverlässigen Partner in Spanien, der das ganze Jahr über Tomaten, Paprika und Gurken liefern kann. Der Discounter kehrt nur zum niederländischen Anbau zurück, wenn der Spanier nicht ausreichend ist. Aus diesem Grund übernehmen die Niederlande meist eine Rolle als "Lückenfüller". In der Vergangenheit war es anders. Der Markt sah nur zu bestimmten Zeiten auf niederländisches Produkt und Spanien war kaum oder gar nicht beteiligt", fährt Hiob fort. "In Bezug auf die biologische Versorgung entwickelt sich Spanien so, dass der Einzelhandel nicht wie bisher dem niederländischen Produkt treu ist. Spanien hat hart gearbeitet, um als ein ganzjähriger Lieferant bekannt zu werden und anscheind haben sie damit Erfolg."
Die Qualität des Anbaus selbst hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Job: "Die Züchter investieren in modernere Gewächshäuser, die im Winter immer häufiger beheizt werden können. Das spiegelt sich auch in der Qualität des Produktes wider. Kapitalinvestitionen in gekühlten Transport und Lagerung, hochmoderne konditionierte Lagerhäuser und ein höherer Durchsatz vom Anbau bis zum verpackten Produkt haben sich alle positiv auf die Haltbarkeit ausgewirkt. Das erhöht natürlich die Verkaufschancen."
Wegen dieser Entwicklungen gibt es eine gewisse Überschneidung mit dem niederländischen Produkt im Gewächshaus-Gemüse-Segment. Die spanischen Gurken kamen zu Beginn der Saison in großen Mengen an. Das hatte auch Auswirkungen auf die Preisgestaltung. "In den letzten Wochen standen die Preise für Zucchini und Gurken unter hohem Druck. Wenn die Preise so niedrig sind, hören die Züchter auf, sich als selbstverständlich zu zeigen, und ein natürliches Gleichgewicht kehrt zurück", erklärt Job. Für Gemüse im Freien gibt es nicht viel Überlappung. Die Verkäufe dieser sind ziemlich synchronisiert.